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Globaler Aktionstag verstärkt den Druck auf US-Banken
UNI Finanz, das Committee for Better Banks und die Gewerkschaft Communication Workers America veranstalteten am 18. Februar einen Aktionstag, um gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen für Bankangestellte in den Vereinigten Staaten zu kämpfen.
UNI Global Union-Generalsekretär Philip Jennings forderte Michael Corbat, CEO der Citibank, in einem Schreiben an die Bank auf, eine Führungsrolle bei der Veränderung der Branche zu spielen und den Dialog mit den Gewerkschaften aufzunehmen.
Eine internationale Delegation von ArbeitnehmerInnen aus den ganzen Welt fand sich am Hauptsitz der Citibank in der Wall Street ein, um das Schweigen der Citibank und die Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten, mit denen die amerikanischen Angestellten im Finanzsektor konfrontiert sind, zu verurteilen.
Christy Hoffman, stellvertretende UNI-Generalsekretärin, bezeichnete diesen Aktionstag als neuen Meilenstein in der langjährigen Kampagne im US-Banksektor: "US-Angestellte, die versuchen, Gewerkschaften zu bilden, stoßen auf einen unglaublichen Widerstand. Mit dieser innovativen Solidarität zeigen wir diesen Beschäftigten, dass sie nicht allein sind, und sie führt ihnen vor Augen, welche Fortschritte ihre Kolleginnen und Kollegen in anderen Teilen der Welt dank kollektiver Anstrengungen erreicht haben".
Jonathan Westin, Direktor der New York Communities for Change, der sich der Kundgebung anschloss, erklärte: "Die Banken erhielten einen Rettungsschirm und wir wurden wie 'Ware im Ausverkauf' behandelt".
Carlos Alberto Cordeiro Da Silva, Vorsitzender von UNI Finanz Americas (Contraf-Cut, Brasilien), Francis Assenga (TUICO Tansania) und Catherine Jinkunan (SBEU) bekundeten ihre Solidarität mit den US-Bankangestellten und nannten Beispiele von Rechten und Leistungen, die den Angestellten in ihren Ländern zustehen. In Brasilien konnten sie Gehaltserhöhungen um 37.8% über der Inflationsrate seit 2004 erreichen, und die Frauen haben Anspruch auf 180 Tage bezahlten Mutterschaftsurlaub.
In einem von UNI Finanz mit dem CBB und der CWA koordinierten neuen Bericht heißt es: Obwohl New York die Finanzhauptstadt der Welt ist, werden die Bankangestellten in den USA schlechter behandelt als in vielen anderen Ländern der Welt.
Die Kampagne, die einen Marsch in der Wall Street mit großer Sozialmedia-Publizität umfasste, erreichte mit 1 Millionen Personen online einen Höhepunkt. Rund 2'000 Personen 'tweeteten', gaben Kommentare ab und teilten Fotos, und im Verlauf dieses Aktionstages verdoppelten sich die Besuche auf der UNI-Website.
UNI Finanz-Leiter Marcio Monzane und UNI Finanz-Politik-Koordinatorin Elise Buckle, die den Aktionstag organisierten, dankten allen Organisationen und Aktivisten, die die Aktion weltweit unterstützt haben, unter ihnen die größte britische Gewerkschaft UNITE sowie UNI-Mitglieder aus Irland, den Niederlanden, Malta, Brasilien, Argentinien, Schweden, Australien und Tunesien. Die New Yorker Bewegung Occupy Wall Street sandte Tweets zur Unterstützung der Kampagne.
US-Bankangestellte haben keinen Anspruch auf grundlegende Rechte wie z. B. Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen für gerechte Löhne, bezahlter Mutterschaftsurlaub und bezahlter Krankheitsurlaub. In Bezug auf soziale Rechte ist das Gras grüner in anderen, sogenannten "Entwicklungsländern", wie Tansania, Libanon, den Philippinen oder Malaysia. Dazu kommt, dass Bankangestellten, die für das gleiche Bankinstitut, zum Beispiel Citibank, Santander, Banco do Brazil oder BBVA arbeiten, bessere Bedingungen gewährt werden, wenn sie außerhalb der USA tätig sind, weil sie dank ihrer Gewerkschaft ein Stimme am Arbeitsplatz haben.