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Internationale Delegation ruft IKEA auf, der Aussperrung in Kanada und der Not der Beschäftigten vor Weihnachten ein Ende zu setzen
Stockholm, Schweden 11 Dezember 2013 - Eine internationale Delegation, u. a. mit UNI Global Union und IKEA-Angestellten aus Kanada, verlangt von IKEA die sofortige Beendigung der Aussperrung bei IKEA Kanada, die Beschäftigte und ihre Familien in Not bringt und kurz vor Weihnachten ans Existenzminimum drängt.
Diese Situation sorgt für mehr als 300 Beschäftigte und ihre Familien für düstere Aussichten in der Weihnachts-Urlaubszeit nach ihrer Aussperrung ohne Lohn durch den schwedischen Einzelhandelsriesen IKEA im Geschäft von Richmond, British Columbia, seit dem 13. Mai 2013.
Die Delegation hält sich in Schweden auf, um die Aussagen des Berichts How IKEA is hurting families: Report on the IKEA lockout in Richmond, British Columbia, Canada zu unterstreichen, die im Rahmen einer Erkundungsmission zusammengestellt wurden, an der UNI Global Union und die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) im Auftrag von Teamsters Canada teilnahmen.
Alke Boessiger, Leiterin von UNI Handel Global Union, erklärte: "IKEA erweist sich in Schweden als verantwortungsvoller Arbeitgeber und hat hier hohe Standards und Prinzipien für den Respekt von Arbeitnehmerrechten eingeführt. Im vorliegenden Fall werden gegenüber dem Konzern erneut schwere Vorwürfe aufgrund 'gewerkschaftsbrechender' Tätigkeit und bösem Willen in Verhandlungen erhoben. IKEA muss die Situation in Kanada in den Griff bekommen. Diese Anschuldigungen sind sehr ernst, und der Konzern, der für sich als guter Arbeitgeber wirbt, muss nun handeln".
Der Bericht, der Lars-Anders Häggström, dem Präsidenten Handelsanställdas Förbund (Handels), der Gewerkschaft, die IKEA-Angestellte in Schweden vertritt, übergeben wurde, fordert IKEA Kanada auf, die Aussperrung der Beschäftigten unverzüglich zu beenden und in gutem Glauben an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Delegationsmitglied Keith Austin, der seit 27 Jahren bei IKEA in Richmond tätig ist, erklärte: "IKEA hat uns als Geisel genommen. Die Firma weigert sich, uns an unseren Arbeitsplatz zurückkehren zu lassen, solange wir nicht bereit sein, viele unserer Rechte preiszugeben. Es ist unerhört, dass uns dieser Multi- Milliarden-Dollar-Konzern aussperrt und so der Arbeit beraubt. Ich kam nach Schweden, um zu erfahren, weshalb IKEA in Kanada Rechtsanwälte an den Verhandlungstisch gebracht hat und vorgibt, Verhandlungen zu führen, während unsere Familien in der Weihnachtszeit hungern".
Alke Boessiger wies ferner auf den ernsten Imageschaden hin, den dieser Konflikt für den Konzern haben könnte, wenn sich die Käufer von ihm abwenden, und betonte: "Wir verlangen gute Standards in allen IKEA-Geschäften, auch in Kanada, und fordern das IKEA-Management auf, beste Verfahren weltweit zu fördern und schlechte Praktiken überall, wo sie noch vorkommen, zu beseitigen."
In diesem Bericht wird IKEA Kanada zudem aufgerufen, die gewerkschaftsfeindliche Organisation Labour Watch nicht länger zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass ihre Rechtsberater die globalen Normen von IKEA einhalten. Im Jahr 2010 hat IKEA den externen Rechtsberater gewechselt und setzt seither das Antigewerkschafts-Anwaltsbüro Fasken Martineau ein. Die IKEA-Angestellten und die Ortsgewerkschaften sind der Auffassung, dass dieser Wechsel in der Rechtsberatung der Hauptgrund für das neue, zu Spaltungen führende Vorgehen der Unternehmensleitung darstellt. Schließlich wird IKEA aufgefordert, neue, freiwillige Normen für ihre Angestellten in Kanada und weltweit einzuführen, wobei sie mit UNI Global Union ein Globales Rahmenabkommen aushandelt, das die gemeinsame Umsetzung der IKEA-Werte gewährleistet.
"IKEA hat eindeutig den eigenen Verhaltskodex verletzt, ebenso wie internationale Arbeitsnormen", erklärte Peter Lovkvist, Generalsekretär der Nordic Transport Federation und Vorsitzender der internationalen Ermittlungskommission, die sich mit der IKEA-Aussperrung in Richmond befasste. "Aussperrung und Einschüchterung von Arbeitnehmern, Verpflichtung von Rechtsberatern, die Arbeitnehmer und Gewerkschaften unter Beschuss nehmen, - Verhalten, die ich persönlich in Kanada erlebte - sind ganz einfach inakzeptabel. IKEA würde seine Angestellten in Schweden niemals so behandeln".
Kontakte
§ Keith Austin, ausgesperrter IKEA Richmond-Angestellter, +1 778 835 4325
§ Grant Coleman, Teamsters Canada +1 778 835 4325
§ Tim Beaty, Director of Global Strategies, International Brotherhood of Teamsters +1 202 957-7240
§ Peter Lövkvist, Mitglied der Erkundungsmission und Generalsekretär der Nordic Transport Worker´s Federation +46 70 626 77 89
§ Erin van der Maas, Mitglied der Erkundungsmission, Strategic Industrial Project Coordinator, ITF +44 (0) 77150 74295
§ Richard Elliott, UNI Global Union Director of Communications
Mobile: +41 79 794 9709, richard.elliott@uniglobalunion.org
§ Sam Dawson, ITF Press Officer, Direkte Linie +44 (0)20 7940 9260, dawson.sam@itf.org.uk
Unter nachstehender Adresse befindet sich die Pressemitteilung vom 6. November - International fact-finding mission to probe IKEA’s behaviour in Canada for background - http://www.itfglobal.org/press-area/index.cfm/pressdetail/9743/region/1/...