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UNI World Athletes: Der neue internationale Spielerverband für den Profisport
Von Brendan Schwab, Leiter von UNI World Athletes.
Folgender Artikel erschien ursprünglich in Law In Sports
Am 5. Dezember 2014 kamen die Vorstände der einflußreichsten Spielerverbände der Welt in Kapstadt, Südafrika, zusammen, um formell drei Jahre kooperativer Diskussionen abzuschließen und UNI World Athletes als exklusiven Weltverband organisierter Spieler und Sportler im gesamten Profisport zu gründen.
Die Gruppe kam im Rahmen des alle vier Jahre stattfindenden Kongresses der UNI Global Union („UNI”),[1] der in der Schweiz ansässigen Gewerkschaftsorganisation, die über 20 Millionen ArbeitnehmerInnen aus über 900 Gewerkschaften in den am schnellsten wachsenden Sektoren der Welt - Fach- und Dienstleistungsberufe, einschließlich Medien und Sport, vertritt, zusammen. DeMaurice Smith, der Exekutivdirektor der National Football League Players Association („NFLPA”) aus den Vereinigten Staaten sprach zu den 2.000 Kongressdelegierten und forderte die UNI-Mitgliedsorganisationen dazu auf, Sportlern dabei zu helfen, den Sportsgeist wieder einzufordern: „Unsere Sportlerinnen und Sportler und die Männer und Frauen, die Dienstleistungen erbringen, verdienen es, mehr als nur Nebenprodukt eines kommerziellen Betriebs zu sein! Wir müssen die moralische Stimme in der Wildnis sein - die Stimme, die fordert, was uns einst gehörte. Wir müssen die Schönheit und Menschlichkeit des Sports wieder zurückgewinnen. Sport kann nicht schön sein, wenn Gier der größte Gewinner ist. Wir müssen wieder eine Welt herstellen, in der die Integrität des Sports nicht zulässt, dass Arbeitsmigranten in Katar beim Bau von Stadien sterben.“ [2]
Smith ist einer von zehn Vorsitzenden von Spielergewerkschaften, die in den ersten Exekutivausschuss von UNI World Athletes gewählt wurden. Donald Fehr, der Exekutivdirektor der National Hockey League Players Association („NHLPA”) und frühere langjährige Exekutivdirektor der Major League Baseball Players Association („MLBPA”), wurde zum Gründungspräsidenten gewählt. Beide haben diese Ämter übernommen, um dafür zu sorgen, dass die globale Stimme der Sportler in der Verwaltung, Leitung und Ausübung von Sport zum ersten Mal wirklich Beachtung findet.
Dieser Artikel gibt einen Einblick in die von den kollektiven Vertretern der Profi-Spitzensportler der Welt ergriffene Initiative zur Globalisierung ihrer Bewegung in einer Zeit, in der die Spielerkarrieren, das Geschäft und die Sportpolitik allesamt wirklich global sind. Der Artikel erklärt auch die Entwicklung von UNI World Athletes im Zusammenhang mit den früheren und gegenwärtigen Herausforderungen für die Organisation einer unabhängigen kollektiven Stimme für Profisportler. Abschließend wird der Artikel noch kurz auf die Aufgabe und die ersten Schwerpunktbereiche der Organisation eingehen sowie darauf, wie das kollektive Gewicht der Gewerkschaften und der Sportler, die sie vertritt, im übergeordneten Interesse sowohl dieser Sportler als auch des Sports im Allgemeinen eingesetzt werden kann.
Wie und warum wurde UNI World Athletes gegründet?
UNI World Athletes ist ein globaler Verband, dem 85.000 Profispitzensportler angehören, die in erster Linie in großen Spielerverbänden, darunter FIFPro (Weltfußballverband), Federation of International Cricketers’ Associations („FICA”), International Rugby Players’ Association („IRPA”), European Elite Athletes Association („EU Athletes”), NFLPA, NHLPA, National Basketball Players’ Association („NBPA”), Japanese Professional Baseball Players Association („JPBPA”) und Australian Athletes’ Alliance („AAA”), organisiert sind.
Die Entstehung von UNI World Athletes ereignet sich zu einer entscheidenden Zeit, in der sowohl der Sport, als auch die Gesellschaft, die er reflektiert, einem grundlegenden Wandel unterworfen sind. Derzeit beherrschen mindestens fünf tief greifende Kräfte den Profisport und die Rolle, die Profisportler darin spielen:
1) es gibt eine nie zuvor da gewesene Vertrauenskrise im Hinblick auf Sportverwaltungen.
2) es existieren zunehmend Bedenken hinsichtlich der ungezügelten Kommerzialisierung und Politisierung von Sport.
3) die Bedrohungen für die Integrität des Sports werden, insbesondere aufgrund korrupter Sportverwaltungen, Manipulation von Wettkampfergebnissen durch das organisierte Verbrechen, unwirksamer Antidoping-Programme und dem Wiederaufleben von Rassismus sowie auch der Tatsache, dass es nicht gelingt, andere diskriminierende Verhaltensweisen auszumerzen, immer größer.
4) es ist ein allgemeiner Pessimismus dahingehend zu erkennen, dass der Sport von seinem Weg abgekommen ist und nicht mehr dem übergeordneten Interesse dient oder die Ziele verkörpert, die Sport zu solch einer bedeutenden gesellschaftlichen und kulturellen Institution machen. Besonders der fehlende Respekt für Menschenrechte bei und um die sogenannten sportlichen Großveranstaltungen herum legen nahe, dass die Funktion von Sport als institutionelles Vorbild in Vergessenheit geraten ist und
5) die allgemeine Öffentlichkeit versteht immer mehr, dass die Sportler, die die Durchführung der sportlichen Ereignisse erst ermöglichen, inakzeptablen Risiken, Anforderungen und Gefahren für ihre körperliche und geistige Gesundheit und für ihr soziales Wohlergehen ausgesetzt sind.
Die tiefgründige Natur der Herausforderungen, mit denen Sport heutzutage konfrontiert ist, erfordert eine starke, unabhängige, professionelle und gut mit Ressourcen ausgestattete Antwort seitens der wichtigsten Interessenvertreter des Sports, nämlich der Sportler.
Dementsprechend bringt UNI World Athletes eine breite Palette von Sportlergewerkschaften zusammen, die auf internationaler, kontinentaler und nationaler Ebene tätig sind. Die Organisation hat zwangsläufig und proaktiv eine solide, demokratische und verantwortungsbewusste Verwaltungsstruktur angenommen. UNI World Athletes wurde als eigenständiger Sektor der UNI gegründet und ist ein internationaler Verband unabhängiger Spieler und Sportlerverbände. [3]
FIFPro, FICA und IRPA sind jeweils die internationalen Spitzengremien nationaler Spielerverbände im Fußball, Cricket und Rugby. EU Athletes ist das regionale Spitzengremium für Verbände aus so unterschiedlichen Sportarten wie Handball, Basketball, Volleyball, Radsport, Skisport und den gaelischen Sportarten mit ihren Mitgliederbeständen, die sich auch mit Fußball, Rugby und Cricket überschneiden. Starke nationale Gewerkschaften sind auch dort involviert, wo kein globaler oder regionaler Verband existiert. Dies ermöglicht nationalen Spitzengremien, wie dem AAA, der acht australische Spielergewerkschaften vertritt, darunter aus den Bereichen Australian Football, Netball, Rugby League und Pferderennen (Jockeys) sowie der israelischen Union of Clerical, Administrative and Public Service Employees für Profifußballer und Basektballer, sich anzuschließen.[4] Mächtige nationale und speziell für den Sport zuständige Gewerkschaften, wie NFLPA, NHLPA, NBPA und JPBPA, haben sich UNI World Athletes direkt angeschlossen, da sie keiner internationalen, regionalen oder nationalen Spitzenvereinigung angehören. Insgesamt gehören UNI World Athletes über 100 Spieler- und Sportlervereinigungen an, die in über 60 Ländern und auf allen Kontinenten tätig sind.
Zum zehnköpfigen Exekutivausschuss von UNI World Athletes gehören Vertreter aus Europa, Nord- und Südamerika, Afrika und Asien/Ozeanien. Neben Fehr und Smith gehören dazu:
- Theo van Seggelen (Niederlande), Generalsekretär der FIFPro (erster Stellvertretender Vorsitzender);
- Jeff Reymond (Frankreich), Generalsekretär von EU Athletes (Stellvertretender Vorsitzender);
- Tony Irish (Südafrika), Executive Chairman von FICA;
- Paul Marsh (Australien), Chief Executive Officer von Australian Football League Players’ Association und Vorstandsmitglied des AAA;
- Toru Matsubara (Japan), Exekutivdirektor von JPBPA;
- Rob Nichol (Neuseeland), Exekutivdirektor von IRPA;
- Dejan Stefanovic (Slowenien), Vorstandsmitglied von FIFPro; und
- Frederique Winia (Niederlande), Direktor für internationale Beziehungen von FIFPro.
Die Stimme des Sportlers
Der frühere Linebacker der National Football League, Scott Fujita, ebenfalls ein früheres Mitglieder des Exekutivausschusses der NFLPA, sprach sehr eindrücklich darüber, wie wichtig es ist, dass die Stimme der SpitzensportlerInnen zugunsten des Wohls seiner oder ihrer SportkollegInnen, ja sogar der Gesellschaft als Ganzes gehört wird. Als er sich im März 2013 zum Thema der Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe äußerte, da das Thema damals gerade vom Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten geprüft wurde, schrieb er:
„Meine drei kleinen Töchter stellen wie die meisten Kinder gerne viele Fragen. Meine Frau und ich sind ihnen gegenüber immer möglichst offen und ehrlich. Aber es gibt eine Frage, auf die ich keine Antwort finde: „Warum sind Clare und Lesa nicht verheiratet? Ich weiß nicht, wie ich ihnen erklären soll, was „minderwertig“ bedeutet oder warum ihr Land unsere Freunde als solche behandelt.
„....Manchmal fragen mich Leute, was das überhaupt mit Fußball zu tun hat. Manche denken, Fußballer wie ich sollten einfach ihren Mund halten und sich auf´s Spiel konzentrieren. Doch an erster Stelle stehen die Menschen und dann kommen erst die Fußballspieler. Fußball ist ein großer Teil dessen, was wir tun, aber ein kleiner Teil davon, wer wir sind. Und historisch gesehen haben Sportspersönlichkeiten wie Jackie Robinson, Billie Jean King und Muhammad Ali wirklich einen gesellschaftlichen Wandel angestoßen. Deshalb können die Botschaften, die Sportler aussenden, einschließlich der Art, wie sie andere behandeln und der Wörter, die sie verwenden, viele Menschen, insbesondere Kinder, beeinflussen.“ [5]
Bei der kürzlich agehaltenen FIFA-Frauenfußballweltmeisterschaft 2015 in Kanada kam eine ganze Reihe grundlegender Probleme zusammen, was hätte vermieden werden können, hätte man der Stimme der SportlerInnen Beachtung geschenkt. Weltklasse-Profispielerinnen spielten auf Kunstrasenplätzen, bei extremer Hitze, ohne das Vorhandensein zufriedenstellender Protokolle für Gehirnerschütterungen und, da die Sportlerinnen Frauen waren, für einen Bruchteil des Preisppols, das nur ein Jahr zuvor bei der FIFA-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien für die Herrenmannschaften bereitgestellt worden war. Die Damenmannschaften spielten um einen kombinierten Preispool von US$15.000.000 im Gegensatz zu den US$576.000.000, die für die Herrenmannschaften und deren Vereine bereitgestellt worden waren.[6] Ein Sport, der auf universellen Werten gründet, wird also dazu auserwählt, einen Teil seiner wichtigsten Spiele unter minderwertigen Bedingungen zu zeigen während gleichzeitig noch eine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts stattfindet. Sogar in Brasilien machte der Preispool nur einen Bruchteil der von den Nationalmannschaften und deren SpielerInnen für die FIFA, dem Kontrollgremium, generierten Milliarden aus, wobei der Anteil der SpielerInnen daran wahrscheinlich weniger als 2 % betrug.
Die Sportlerinnen in Kanada antworteten auf zwei Arten, die viel über die unmittelbare Zukunft des Spitzensports besagen. Ersten erbrachten sie trotz der Bedingungen und ihrer Behandlung unglaubliche Leistungen auf dem Platz und benahmen sich wie Botschafterinnen dieses Sports. Zweitens organisierten sie sich. Am Vorabend des Endspiels der FIFA-Frauenfußballweltmeisterschaft 2015 verkündete die FIFPro zusammen mit Spitzenspielern sowohl aus dem männlichen als auch aus dem weiblichen Profibereich, wie etwa Verónica Boquete (Spanien, Bayern München), Karina LeBlanc (Kanada), Lydia Williams (Australien) und Sone Aluko (Nigeria, Hull City), dass sie weibliche Profifußballerinnen auf globaler Ebene organisieren werde, um „eine neue Ära der Geschlechtergleichheit im internationalen Fußball einzuläuten” und „eine globale Mobilisierungs- und PR-Kampagne durchführen werde, um die Grundrechte weiblicher Spielerinnen sicherzustellen.” [7]
Wenn die Spitzensportler von der Statur von Robinson, King und Ali, wie von Fujita angeführt, ein Beispiel für die Fußballerinnen von heute geben sollen, so kann man sicher sein, dass man auf Widerstand stößt. Sollte sich ihr Beispiel allerdings durchsetzen, so wird ihr Vermächtnis an künftige Spielergenerationen, ihren Sport und in der Tat auch die Gesellschaft immens groß sein.
Die weltweite ‘monolithische’ Front des Sports
Die Entstehung von UNI World Athletes ist die logische Folge der fortgesetzten Bemühungen von Sportlern, sich auf nationaler, regionaler und globaler Ebene zu organisieren. Die Professional Footballers’ Association of England („PFA”) ist zwar das älteste Sportlergremium der Welt und wurde 1907 gegründet, doch die erste erfolgreiche Initiative, mit der dafür gesorgt werden sollte, dass Profisportler dieselben Rechte wie alle anderen arbeitenden Menschen haben, gewann vor 50 Jahren an Dynamik. Am 15. Dezember 2015 wird die FIFPro ihr goldenes Jubiläum feiern. Zwei Jahre bevor die Gründer der FIFPro aus England, Schottland, Spanien, den Niederlanden, Italien und Frankreich die FIFPro in Paris ins Leben gerufen haben, gewann die PFA unter Führung des damaligen Sekretärs Cliff Lloyd und dem Vorsitzenden Jimmy Hill zwei bahnbrechende Schlachten: 1) die Abschaffung des Maximallohns im englischen Fußball - der damals auf £20 pro Woche festgelegt war – was nach einer schlagkräftigen Kampagne der Spieler und der Androhung von Arbeitskampfmaßnahmen gemäß englischem Arbeitsgesetz durchgesetzt wurde und 2) die Abschaffung des Rückhaltesystems im englischen Fußball (das der Bindeklausel im US-amerikanischen Baseball ähnelt) in einem vom PFA unterstützten Verfahren, das auf dem Argument der Wettbewerbsbeschränkung basierte, durchgeführt vom George Eastham, englischer Nationalmannschaftsspieler, der nach Ablauf seines Arbeitsvertrags von Newcastle United zu Arsenal wechseln wollte.
Auch heute noch kämpfen alle Spieler- und Sportlerverbände gegen diese zweifache Herausforderung, nämlich gegen die unmittelbare wirtschaftliche Regulierung des Rechts ihrer Mitglieder auf ein Einkommen und auf die Teilhabe an dem Vermögen, das sie generieren, sowie die unmittelbare Regulierung des Arbeitsmarkts, selbst wenn Mitglieder nach Ablauf ihres Vertrags arbeitslos geworden sind.[8]
Auch das Urteil von Herrn Justice Wilberforce im Eastham-Fall bleibt in seiner Beschreibung des Systems, das Eastham und die PFA herausfordern wollten, ergreifend. Er sagte, das Rückhalte-System:
„...ist ein System der Arbeitgeber in einer Branche, in der es den Arbeitgebern gelungen ist, überall auf der Welt eine monolithische Front aufzubauen und in der klar ist, dass die Arbeitgeber zu Verhandlungszwecken bei Weitem besser organisiert sind als die Beschäftigten. Die Arbeitgeber überall auf der Welt betrachten dies zweifelsohne als ein gutes System, was aber das Gericht nicht davon abhält zu prüfen, ob es über das, was zum Schutz ihrer legitimen Interessen in angemessener Weise erforderlich ist, hinausgeht. [9]
Nur ein Jahr nach der Gründung von FIFPro ernannte die Major League Baseball Players Association den Ökonomen Marvin Miller zu ihrem Exekutivdirektor. Miller, der bei der Gewerkschaft United Steelworkers of America gearbeitet hatte, überzeugte anfänglich skeptische Spieler von der Stärke, die sie durch Solidarität und Kollektivverhandlungen erzielen könnten. Mit der Zielsetzung, auch im Sport die wichtigsten Methoden der Arbeitsbeziehungen durchzusetzen, darunter die Anwendung von Wettbewerbsrecht, Kollektivverhandlungen, Beschwerdeverfahren und das Streikrecht, erzielte der MLBPA nicht nur große Erfolge für professionelle Baseballspieler, sondern läutete auch eine neue Ära des Einnahmewachstums und Geschäftssinns beim MLB und seinen Mannschaften ein.
1995 errang Jean Marc Bosman mit Rückendeckung durch den FIFPro einen juristischen Sieg über das Transfer- und Trainings-Entschädigungssystem im Fußball, wobei die klare Aussage lautete, dass Profifußballer, wie alle Arbeitnehmer in der Europäischen Union das Recht auf Freizügigkeit innerhalb der EU haben. Nach Meinung von Generalanwalt Lenz, setzt das Recht eines Clubs, finanzielle Entschädigung für den Verlust der Dienste eines Spielers zu verlangen:
„...voraus, dass ein Spieler als eine Art Ware betrachtet werden kann, für die ein Preis zu bezahlen ist. Eine derartige Haltung entspricht vielleicht der heutigen Wirklichkeit, wie sich das bei den Transferregeln zeigt, bei denen tatsächlich von ‘Kauf’ oder ‘Verkauf’ von Spielern gesprochen wird. Angesichts dieser Realität darf jedoch nicht die Tatsache vergessen werden, dass das eine Haltung ist, die keine rechtliche Grundlage besitzt und nicht mit dem Recht auf Freizügigkeit vereinbar ist... Ich hege auch beträchtliche Zweifel daran, dass ein System, in dem Spieler letztendlich als Ware behandelt werden, dazu in der Lage ist, das sportliche Ethos zu fördern …” [10]
Über zwei schwierige Verhandlungen und juristische Verfahren, eines im Jahr 2001 und ein weiteres im Jahr 2006, wurden die rechtlichen und sportlichen Folgen des Bosman-Urteils von der FIFPro verhandelt, was zu einem im November 2006 unterzeichneten globalen Abkommen führte, bei dem FIFPro formell als exklusives globales Vertretungsgremium der Profifußballer der Welt anerkannt wurde und im gesamten Profifußball die grundlegenden Prinzipien des internationalen Arbeitsrechts, wie etwa Freizügigkeit, verbindliche Mindestbeschäftigungsdauer und Beschwerdeverfahren akzeptiert wurden.[11]
Auf der anderen Seite des Atlantiks genießt Major League Baseball zusammen mit den Spielern bereits seit zwei Jahrzehnten Arbeitsfrieden, ein besseres Ergebnis auf dem Feld und Rekordgehälter, -einnahmen und -gewinne.[12]
Die Verfahren hatten ihre Schwierigkeiten, aber die Erfolge für den Sport und seine Interessenvertreter sind nun immens groß. In der Tat beschränken sie sich nicht auf Fußball und Baseball, sondern sind jetzt Lektionen, die allgemeine Anwendung finden. In den Worten des führenden US-amerikanischen Anwalts Jeffrey Kessler, der über umfangreiche Erfahrung mit der Vertretung der NFLPA und der NBPA verfügt:
„Was uns die Vergangenheit gelehrt hat ist, dass ein faires System für Spieler und ein gesunder Sport sich nicht gegenseitig ausschließen. Eher das Gegenteil ist der Fall. Was wir gesehen haben ist, dass wenn der Sport den Spielern mehr Freiheit gibt und sie besser entlohnt, dann profitiert der gesamte Sport von den Einnahmen her gesehen davon. Die Spieler und die Clubs können zusammenarbeiten, um den Sport sehr viel einfacher zu einem fairen als zu einem unfairen System auszubauen. [13]
Die von organisierten Spielern im Verlauf der letzten 50 Jahre erzielten Errungenschaften stießen eine ganze Reihe von Organisierungsbemühungen unter Spielern und Sportlern in fast allen Teilen der Welt, in denen Profisport ausgeübt wird, an. Viele dieser Bemühungen fallen in den Zuständigkeitsbereich von UNI World Athletes. Mit diesem Rückhalt können die Sportler heutzutage davon ausgehen, dass ihre Verhandlungen über mehr Freiheit nicht nur ihre eigenen Rechte, sondern auch das Wohlergehen ihres Sports vorantreiben werden. Der im Bereich der Arbeitsbeziehungen tätige Wissenschaftler Brahman Dabscheck schreibt in seiner Literaturauswertung:
„Cairns, Jennett und Sloane sagten in einer Umfrage über die Ökonomie des professionellen Teamsports: ‘Es ist relativ unumstritten, dass die Kontrollmechanismen des Arbeitsmarkts keine Leistungsgleichheit hergestellt haben. Die Vorteile der Arbeitsmarktkontrollen sind vernachlässigbar oder illusorisch und rechtfertigen kaum, dass den Spielern die Menschenrechte verweigert werden. Darüberhinaus gibt es alternative Verfahren, die mit der Anwendung von Instrumenten der Grundfreiheiten und/oder der Menschenrechte in Einklang stehen, wodurch Gleichstellung im Sport erzielt werden kann, namentlich die Aufteilung von Einnahmen oder die Einkommensverteilung unter Clubs.“[14]
Doch trotz des großen Beitrags organisierter Spieler und Sportler zu ihrem Sport ist die von Woberforce J. im Jahr 1963 so treffend beschriebene monolithische Front noch genauso stark wie früher. Womöglich wird sie durch internationale Instrumente, wie etwa die Erklärung der Vereinten Nationen vom Oktober 2014 betreffend die Autonomie des Sports, die trotz der weit verbreiteten Bedenken im Hinblick auf Korruption und Misswirtschaft bei den internationalen Sportgremien und ohne Berücksichtigung der Stimme der Sportler angenommen wurde, noch breiter werden.[15] Sportlergewerkschaften prangern auch weiterhin die Unwirksamkeit und Ungerechtigkeit des international und einseitig auferlegten Welt-Anti-Doping-Codes an[16] und das Fehlen einer Auswahl, Verfahrensungerechtigkeit und fragwürdige Urteile des Sportschiedsgerichts (Court of Arbitration for Sport („CAS”)) brachten einen deutschen Eisschnellläufer und die Profifußballer der Welt zu einem gemeinsamen Rechtsstreit zusammen.[17]
Die Sportler von NFL, Rugby, Rugby League, Fußball und Australian Rules streben alle grundlegende Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen an, darunter die Anerkennung der grundlegenden Tatsache, dass eine Gehirnerschütterung auf dem Spielfeld kein Sportunfall, sondern ein Arbeitsunfall ist, der eine sofortige Beurteilung durch einen unabhängigen Arzt erfordert.[18] Die mit der Arbeit von Profisportlern einhergehenden Gefahren wurden kürzlich durch eine Reihe von Tragödien im Cricket hervorgehoben. Laut Tony Irish, dem geschäftsführenden Vorsitzenden von FICA:
„Der jüngste tragische Tod der Proficricketspieler Phillip Hughes und Ankit Keshri, die sich beide auf dem Spielfeld ereigneten, vereinten die Welt des Crickets in Trauer. Der Verlust zwei so junger Talente erinnerte uns eindringlich daran, dass Wettbewerbssport auf allen Ebenen unweigerlich mit Gefahren verbunden ist. Zudem zogen sich Mark Boucher und Craig Kieswetter auf dem Spielfeld Verletzungen zu, die ihre Karriere beendeten. Richie Benaud starb an Hautkrebs (was unmittelbar auf den unzureichenden Sonnenschutz und das Fehlen einer angemessener Kopfbedeckung während seiner Karriere zurückzuführen ist) und Simbabwe beschloss entgegen den von höchster Stelle ausgesprochenen Sicherheitswarnungen eine Spielertour nach Pakistan. Alle diese Vorfälle erinnern im Cricket daran, dass die Gesundheit und Sicherheit der Spieler und Teilnehmer eine der wichtigsten Angelegenheiten ist, mit denen sich die Sportverwalter befassen sollten.” [19]
Die wirtschaftlichen und beschäftigungsrelevanten Beschränkungen, die Gegenstand vieler von Sportlern angestrengter Rechtsstreitigkeiten sind, werden tatsächlich noch durch obligatorische und oft rund um die Uhr geltende Regulierung ergänzt, die von der ‘monolithischen Front’ auferlegt wird und sich praktisch auf alle Aspekte des Lebens eines Sportlers bezieht, einschließlich Disziplin, Streitbeilegung, Integrität, Gesundheit und Sicherheit, Marketing, Kontrolle der geistigen Eigentumsrechte und sogar darauf, wie die Sportler im Sport kollektiv zu vertreten und anzuhören sind. Kürzlich wurde der US-amerikanische 800m-Läufer Nick Symmonds aufgefordert, der 2015 IAAF-Leichtathletik-WM 2015 in Peking fernzubleiben, da er den vom USA Track and Field auferlegten kommerziellen Bedingungen nicht zustimmen konnte. Seine Entscheidung bringt das, mit dem zu viele Sportler heutzutage im Sport konfrontiert sind, auf den Punkt: auferlegten Bedingungen zustimmen zu müssen oder das Recht auf Arbeit zu verlieren.[20] Die einzige vernünftige Art und Weise, in der man sich mit solch einer Entscheidung befassen kann, ist mittels der Organisation der Sportler und mittels Kollektivverhandlungen gemäß internationalen Arbeitsstandards. Sein Beitrag auf Twitter: „Ich bin stolz darauf, dass ich mich behauptet habe und eine weitere Schlacht für die Rechte der Sportler ausgetragen habe“, legt nahe, dass er sich nicht nur der persönlichen Kosten seiner Haltung, sondern auch der historischen Auswirkungen und der kollektiven Bedeutung bewusst ist.[21] Das ist eine Wahl, vor die ein Sportler eigentlich nicht gestellt sein müsste.
Die ‘Erklärung von Nyon’ von 2011
Die Bemühungen zur Gründung von UNI World Athletes begannen formell mit der Abhaltung des historischen Athletengipfels im November 2011 in Nyon, Schweiz, bei dem die globalen, regionalen und nationalen Spieler- und Sportlerverbände, die nun Mitglieder des Gremiums sind, zusammenkamen. Der professionell vom ehemaligen Profibasketballspieler und damaligen Leiter der Abteilung Sport, Walter Palmer, im Namen der UNI Global Union koordinierte Gipfel schloss mit folgender Erklärung:
„Wir, die unabhängigen und demokratisch gewählten Vertreter von (Tausenden von) Spitzensportlerinnen und -sportlern aus der ganzen Welt, gründen heute einen Dachverband der Weltspielerverbände.
Wir ergreifen diese Maßnahme basierend auf bestimmten Kernprinzipien und um auf eine Krise in der Verwaltung von internationalen Sportorganisationen zu reagieren, die bewirkt hat, dass Sportler nicht mehr im Mittelpunkt des Sports stehen. Es gibt keinen Sport ohne Sportler.
Die gesellschaftliche Rolle des Sports ist sehr bedeutend, weshalb man sich im Sport nicht über das Gesetz hinwegsetzen kann, sondern sich an die Grundsätze der guten Unternehmensführung halten muss.
Wir erklären, dass Weltsportorganisationen und Regierungen einzelstaatliches und internationale Recht sowie auch die Grundrechte von Sportlern als Bürger und Arbeitnehmer, einschließlich des Rechts auf kollektiven Zusammenschluss in Spielerverbänden und -gewerkschaften, wahren müssen.
Sportler und ihre kollektiven Vertreter müssen eine wesentliche Rolle als Interessenvertreter in allen Entscheidungsgremien und -strukturen, die sie betreffen, spielen.
Wir stehen ein für die Gleichbehandlung aller Sportler, ungeachtet ihres ethnischen Hintergrunds, ihrer Religion, ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung.
Damit der Sport prosperieren kann, muss er sauber, fair, transparent sein und die Einzigartigkeit von Sportlerkarrieren muss berücksichtigt werden.
Wir machen dieses Mandat im Interesse des Sports und der Sportler, die ihn ausüben, geltend.“ [22]
Die Erklärung von Nyon, die eine Erklärung der beim Gipfel vertretenen Spieler und Sportlerverbände ist, basiert auf dem 50jährigen Kampf, der in vieler Hinsicht mit George Eastham, Cliff Lloyd und dem englischen PFA im Jahr 1963 begann. Eine materielle Lektion dieses Kampfes war der sowohl von Sportlern als auch von ihrem Sport erzielte Fortschritt, als die Spielerverbände in Bezug auf die Arbeitsbedingungen der Sportler, einschließlich der Beschäftigung und des Wettbewerbsrechts, vor Gericht gezogen sind. Die Erklärung von Nyon bezieht sich deshalb beispielsweise auf die grundlegenden Menschenrechte von Sportlern, einschließlich auf das Vereinigungsrecht und das Recht auf Kollektivverhandlungen, die in Artikel 20 der Universellen Menschenrechtserklärung von 1948[23] und in den Übereinkommen Nr. 87 und 98 der Internationalen Arbeitsorganisation („IAO”) festgeschrieben sind.[24]
Anerkennung und Wahrung des Vereinigungsrechts und des Rechts auf Kollektivverhandlungen bedingt eine Verpflichtung seitens der Arbeitgeber und deren Vertreter, sich nicht in das unabhängige Streben nach diesem Recht und in die Ausübung dieses Rechts einzumischen. In Artikel 2 des ‘Übereinkommens über das Vereinigungsrecht und das Recht zu Kollektivverhandlungen, 1949 (Nr. 98)’ der IAO heißt es:
„1. Den Organisationen der Arbeitnehmer und der Arbeitgeber ist in bezug auf ihre Bildung, Tätigkeit und Verwaltung gebührender Schutz gegen jede Einmischung von der anderen Seite, sowohl seitens der Organisationen wie auch ihrer Vertreter oder Mitglieder, zu gewähren.
2. Als Einmischung im Sinne dieses Artikels gelten insbesondere Handlungen, die darauf gerichtet sind, von einem Arbeitgeber oder von einer Organisation von Arbeitgebern abhängige Organisationen von Arbeitnehmern ins Leben zu rufen oder Organisationen von Arbeitnehmern durch Geldmittel oder auf sonstige Weise zu unterstützen, um sie unter den Einfluß eines Arbeitgebers oder einer Organisation von Arbeitgebern zu bringen.“[25]
Die Australian Athletes’ Alliance war eine der ersten Mitgliedsorganisationen von UNI World Athletes, die die Rechte von Sportlern unter Verweis auf internationales Recht klar und deutlich artikulierte, indem sie 2014 eine Charta der Rechte von Sportlern mit 15 Punkten angenommen und verkündet hat, dass diese Charta die Bezugsnorm für die Regulierung der 3.500 von der AAA erfassten Sportler sein wird. Zu den in der Charta enthaltenen Grundrechten gehören Vereinigungsfreiheit, Wahlfreiheit betreffend die Beschäftigung und das Recht auf faire Teilhabe an der Wirtschaftstätigkeit des Sports. Bei der Ankündigung der AAA waren Spitzensportler aus verschiedenen Sportarten, die über ihre angeschlossenen Gewerkschaften davon erfasst sind, beteiligt.[26] Ihre Initiative ist weltweit eine Inspiration für UNI World Athletes.
Für die internationalen Verwaltungsgremien im Sport wird es ganz klar eine Herausforderung sein, die Grundrechte von Sportlern auf globaler Ebene anzunehmen. Das Internationale Olympische Komitee („IOC“) und die internationale Anti-Doping-Agentur (World Anti-Doping Agency („WADA”)) arbeiten beispielsweise über Athletenkommissionen, die unter der Schirmherrschaft ihrer jeweiligen Organisationen organisiert werden, offiziell mit Sportlern zusammen. Die von den in solchen Kommissionen sitzenden Sportlern geäußerten Ansichten konfliktieren mit den Ansichten der Sportlergewerkschaften, wie dies bei der Überarbeitung des WADA-Codes 2014 deutlich wurde.[27] Wie die Erfahrung von Major League Baseball zeigt, wird ein besseres und wirksameres Anti-Doping-Regime über Kollektivverhandlungen erzielt. In den Worten des verstorbenen Michael Weiner, dem früheren Exekutivdirektor des MLBPA:
„Die Spieler sind entschlossen, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um das Joint Drug Agreement im Sport kontinuierlich zu verbessern. Die Spieler wünschen sich ein Programm, das stark, wissenschaftlich akkurat, durch jüngste bewährte wissenschaftliche Methoden gestützt und fair ist. Ich glaube, dass diese Änderungen den Wunsch der Spieler nachhaltig unterstützen und gleichzeitig ihre gesetzlich verbrieften Rechte schützen werden.“[28]
Der stellvertretende IOK-Präsident, John Coates aus Australien, der sowohl Vorsitzender des Schiedsgerichts für Sport (CAS) als auch des Internationalen Rats für Schiedsverfahren im Sport, dem für die Finanzierung und Verwaltung des CAS zuständigen Gremium, ist,[29] hat in Antwort auf Claudia Pechsteins Fall schnell reagiert, um Athletenkommissionen bei einigen kleinen Änderungen am CAS einzubeziehen.[30] Das ist eindeutig problematisch. Beispielsweise heißt es in der Charta der Athletenkommission des Australischen Olympischen Komitees („AOC”), dass die Aufgabe der Kommission darin besteht, den Vorstand des AOC „zu beraten” und jedes Mitglied der Kommission ist dazu verpflichtet, im besten Interesse der Athleten oder gar des Sports zu handeln, aber „nur im besten Interesse des Komitees (also des AOC) und dessen Mitglieder als Ganzes (Hervorhebung hinzugefügt).[31]
Die Mission von UNI World Athletes
Die Mission von UNI World Athletes ist, bewährte Praktiken bei der kollektiven Vertretung von Profisportlern zu fördern, Angelegenheiten von gemeinsamen Interesse dieser Athleten und ihrer Gewerkschaften zu fördern und Sportler zu ermutigen, sich zu organisieren. Im Mittelpunkt dieses Zwecks steht eine klare Selbstverpflichtung, dafür zu sorgen, dass das Wesentliche und die Integrität des Sports gefördert und seine soziale und kulturelle Rolle in der Gesellschaft aufrechterhalten werden.
Die Weltversammlung von UNI World Athletes beschloss in Kapstadt, den Schwerpunkt zunächst einmal auf sechs zentrale Grundsatzbereiche zu legen.[32] Diese sind:
1) Förderung der Good Governance im Sport bestärkt durch die Anerkennung der Rolle und Rechte von Profisportlern und die Anwendung von internationalem Recht;
2) Förderung der Gesundheit und Sicherheit von Profisportlern, einschließlich ihrer körperlichen und geistigen Gesundheit und ihres sozialen Wohlergehens;
3) Förderung der Integrität des Sports, insbesondere durch wirksame Anti-Doping-Maßnahmen und die Befähigung der Sportler, dazu beitragen zu können, externe Bedrohungen für die Integrität des Sports, wie etwa korrupte Verwaltungen, Manipulation von Wettkampfergebnissen, Rassismus und Diskriminierung zu bekämpfen;
4) Schutz der Bildrechte und Privatsphäre von Sportlern, insbesondere in einer Zeit, in der laufend Technologien und regulierte oder unregulierte Online-Sportwetten aufkommen;
5) Verbesserung der Entwicklung und des Wohlergehens von Sportlern als Menschen, indem anerkannt wird, dass ihre Karrieren als Profisportler von kurzer Dauer und prekär sind und
6) Förderung der Organisation von Sportlern auf der ganzen Welt, um sicherzustellen, dass sie eng in die Entscheidungsprozesse im Sport eingebunden sind. Eine der Funktionen der Arbeit der weltbesten Spieler- und Sportlerverbände der Welt ist nämlich die umfassende Einbindung der Spieler und Sportler selbst in ihre Gewerkschaften, einschließlich direkter Teilnahme an Verhandlungssitzungen.[33] Dieses Modell muss, insbesondere durch Einbindung weiblicher Profisportlerinnen und Gründung von Spielerverbänden in den schwierigeren Teilen der Welt, auch in Asien, weiter ausgeweitet werden.
UNI World Athletes wurde gegründet, um dafür zu sorgen, dass man sich mit den Herausforderungen für das Wohlergehen des Profisports über Kollektivverhandlungen, gestützt auf die Anwendung international anerkannter Arbeitsstandards, befasst. In der Vergangenheit hat sich zwar gezeigt, dass Sportverwaltungsgremien diese Standards nur zögerlich übernehmen, aber der Beitrag, den organisierte Sportler seit vielen Jahren leisten, und die Rechtsstaatlichkeit waren ausschlaggebend dafür, für nachhaltiges Wachstum und Good Governance im weltweit führenden Profisport zu sorgen.
Ähnlich kann nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum in einer globalisierten Gesellschaft nur auf einer Ebene erzielt werden, auf der die universellen Menschenrechtsgrundsätze und die Autorität des internationalen Rechts akzeptiert werden.
Die Organisation der Sportler der Welt zeichnet sich als wichtigste Kraft ab, über die die Sportverwaltungen verantwortlich gemacht, ihr verantwortlicher wirtschaftlicher Wachstum maximiert, ihre Standards verbessert, die Interessen ihrer Interessenvertreter ausgeglichen und das, worum es im Sport geht, wiederhergestellt werden können.
Endlich besteht die Gelegenheit für den Sport, in Partnerschaft mit seinen Sportlern voranzuschreiten.