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Startschuss für die Konferenz von UNI Europa Handel
Gestern, am 1. Juni, eröffnete UNI Europa die Konferenz für den Handelssektor in Gdansk, Polen – in der Stadt, in der die polnische Gewerkschaftsbewegung unter der Führung von Lech Walesa ihre Geburtsstunde erlebte. Die Konferenz findet statt im 2014 neu eröffneten Europäischen Zentrum der Solidarität, das sich auf dem Gelände der Werften befindet, wo in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts die Arbeiterbewegung Geschichte geschrieben hat.
Redner erinnerten an die Geschichte dieses Konferenzortes und verwiesen auf die Herausforderungen, denen sich die Gewerkschaften im Handelssektor in Europa stellen müssen.
John Hannet, der Präsident von UNI Europa Handel, erinnerte die Delegierten an Folgendes: „Es ist ein Menschenrecht der Arbeitnehmer, sich einer Gewerkschaft anzuschließen. Für dieses Recht müssen wir jeden Tag erneut kämpfen, und wir dürfen es nicht als selbstverständlich annehmen, dass diese Rechte bereits endgültig errungen wurden.“
Christy Hoffmann, die stellvertretende Generalsekretärin von UNI Global Union, warnte: „Niedrige Löhne, zunehmende Ungleichheit und der Niedergang der Gewerkschaften werden in Europa zur Norm, und wir müssen gemeinsam daran arbeiten, dies zu ändern.“
Alfred Bujara, der Präsident des Handelssektors NSZZ Solidarnosc, konzentrierte sich auf die Situation in Polen und argumentierte: „Demokratie ist ein nie endendes Projekt, und wir müssen weiterhin für menschenwürdige Beschäftigung kämpfen, da diese von entscheidender Bedeutung für die Fortentwicklung der Demokratie ist.“
Piotr Duda, der Präsident von NSZZ, Solidarnosc, sprach über die Entwicklung einer unabhängigen Gewerkschaftsbewegung in Polen, die Bedeutung von Solidarnosc für die Gewerkschaftbewegung in Osteuropa und über das, was noch umzusetzen ist. Mit Blick auf den tapferen Kampf, den die Arbeiter der Werften in Gdansk in den 1980er Jahren aufnahmen, erklärte er: „Niedrige Löhne im Jahr 2015, Arbeitgeber, die den Arbeitnehmern das Recht auf Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft verweigern … das ist nicht die Freiheit, für die wir in Polen gekämpft haben.“
Das Thema der Konferenz von UNI Europa Handel lautet: „Gewerkschaften gemeinsam für qualitativ hochwertige Arbeitsplätze.“ Zwei Tage lang werden die Delegierten über Entschließungen zu menschenwürdiger Arbeit im Einzelhandel, den Kampf gegen Sonntagsarbeit und unsoziale Arbeitszeiten sowie die Förderung des Sozialen Dialogs im Handelssektor diskutieren.
An der Konferenz nehmen Gewerkschaftsdelegierte von 31 Gewerkschaften aus 23 Ländern teil, darunter fast 50 % weibliche Delegierte.