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Seitdem bei LIDL in Polen im April 2013 betriebliche Gewerkschaftsorganisation von Solidarność gegründet wurde, hat der Konzern dort antigewerkschaftliche Taktiken angewendet. http://www.labourstartcampaigns.net/show_campaign2014.cgi?c=2372
Das LIDL-Management hat sich geweigert, sich zu treffen oder mit Gewerkschaftsvertreter_innen zu sprechen, ungeachtet einer laufenden und erheblichen Verschlechterung der Arbeitsbedingungen. Dazu gehört immer mehr Arbeit für immer weniger Beschäftigte, immer höhere Arbeitsnormen und für die Mehrheit der Beschäftigten eine Weigerung des Arbeitgebers, unbefristete Arbeitsverträge auszustellen.
Daraufhin hat das Handels- und Banken-Sekretariat der Solidarność im September 2013 Proteste vor LIDL-Supermärkten in mehreren polnischen Städten organisiert. Im Oktober waren die Kassen mehrmals überlastet, weil Gewerkschaftsaktivist_innen ihre Einkäufe mit großen Mengen Kleingeld bezahlten.
Im Dezember 2013 eskalierte LIDL seine Versuche, die Gewerkschaft zu zerschlagen: sowohl die Vorsitzende der Betriebsgewerkschaftsorganisation als auch ihre Stellvertreterin wurden gefeuert, was einen klaren Gesetzesbruch darstellt. Solidarność hat das Verhalten von LIDL sofort und scharf verurteilt und ein Ende der Schikanen gegen Gewerkschafter_innen gefordert.
Im Februar 2014 wurde ein Boykott von LIDL in Polen ausgerufen und Kundgebungen mit Verteilung von Flugblättern innerhalb und vor den Supermärkten durchgeführt.
Trotz erneuter Proteste im März 2014 haben die Beschäftigten von LIDL bisher keine Verbesserungen feststellen können – weder bei den Arbeitsbedingungen noch im Fall der entlassenen Aktivistinnen. Das Management hat sich weiterhin geweigert, zu reagieren oder auf die zahlreichen Briefe zu reagieren. Deshalb geht der Protest weiter, und neue Aktionsformen werden eingesetzt.