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Kolumbianische Gewerkschaft strengt Prozess gegen das globale Sicherheitsunternehmen Prosegur an
Eine kolumbianische Gewerkschaft reichte heute bei den Regierungsbehörden eine Klage mit der Anschuldigung ein, das spanische Großunternehmen im Sicherheitssektor, Prosegur AB, habe eklatante Gesetzesverstöße bezüglich der Arbeitsnehmerrechte begangen.
SINTRAVALORES, eine Gewerkschaft von Sicherheitsbediensteten, die Beschäftigte von Prosegur AB vertritt, reichte eine Klage aufgrund des Tarifabkommens von Prosegur vom 1. März 2014 ein mit der Anschuldigung, dieses verstoße gegen Artikel 200 des kolumbianischen Strafgesetzbuchs.
Dieses neue Abkommen folgt auf ein früheres Tarifabkommen, das am 28. Februar 2014 auslief und von den kolumbianischen Gerichten für diskriminierend befunden wurde. Prosegur wurde von den Gerichten angewiesen, den Gewerkschaftsmitgliedern die gleichen Gehaltszulagen zu zahlen, die sie rechtswidrig nur den nicht gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten gewährt hatte.
SINTRAVALORES, ein Mitglied der Gewerkschaftsallianz für Prosegur, arbeitet mit UNI Global Union, einem internationalen Gewerkschaftsverband zusammen, der Sicherheitsbeschäftigte weltweit vertritt, um die laufenden Verletzungen der Arbeitnehmerrechte zu beenden und auf ein Abkommen mit Prosegur hinzuarbeiten, das die Arbeitnehmerrechte in allen Teilen ihrer weltweiten Betriebe anerkennt.
Die Leiterin von UNI Wartungs- und Sicherheitsdienste, Alice Dale, erklärte: „Erstaunlicherweise scheint Prosegur ein illegales Tarifabkommen nach dem anderen geschlossen zu haben. Das jüngste scheint eine weitere deutliche Verletzung des kolumbianischen Rechts zu sein, das vorschreibt, dass Gewerkschaftsmitglieder nicht von Löhnen oder Leistungen, die anderen Beschäftigten gewährt werden, ausgeschlossen werden dürfen. Das neue Abkommen sieht eine weitere Gehaltszulage vor, die als Vorschuss getarnt ist und nur nicht gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten außerhalb des Tarifabkommens gewährt wird. Prosegur muss ihre weltweite Belegschaft achtungsvoll und gleich behandeln. Wir rufen dieses spanische Großunternehmen dazu auf, das Richtige zu tun, und unterstützen diese Bemühungen, es nach kolumbianischem und internationalem Recht zur Verantwortung zu ziehen.“
Die kolumbianischen Gesetze über Tarifabkommen wurden 2011 nach dem Abschluss des Freihandelsabkommens zwischen den USA und Kolumbien geändert, um sie mit diesem Abkommen in Einklang zu bringen. Diese Änderungen umfassen nun strafrechtliche Sanktionen nach Artikel 200 des kolumbianischen Strafgesetzbuches wegen Verletzungen des Gesetzes über illegale Tarifabkommen. In Kolumbien sind Tarifabkommen illegal, wenn sie höhere Löhne, bessere Leistungen oder Arbeitsbedingungen vorsehen als diejenigen, die gemäß einem Abkommen eines Unternehmens mit einer Gewerkschaft angeboten werden.
Diese Klage ist die jüngste in einer Reihe von Anschuldigungen und Klagen in Lateinamerika gegen Prosegur wegen Verletzungen der Arbeitnehmerrechte. Eine von UNI in Spanien eingereichte OECD-Klage, in der sie Prosegur der Verletzung der Menschenrechte in all ihren Betrieben weltweit beschuldigt, ist anhängig. Die Klage macht zudem eklatante Widersprüche zwischen den angeblichen Verpflichtungen zu unternehmerischer Sozialverantwortung von Prosegur und ihrem tatsächlichen Leistungsausweis in Südamerika geltend.
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