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IBM-Gewerkschaften stimmen neuer globaler Strategie gegen Personalabbau zu
IBM-Gewerkschaften haben sich im Kampf gegen den Abbau Tausender von Stellen und gegen die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen beim Computerdienst-Konzern auf eine neue weltweite Strategie verständigt.
Die Global Union Alliance @IBM und UNI Global Union, IndustriALL Global Union und IndustriAll European Trade Union werden eine Reihe von Forderungen an das IBM-Management richten, mit dem Ziel, die loyale Belegschaft des Unternehmens in einer Zeit des massiven Umbruchs für IMB-MitarbeiterInnen zu schützen.
Die Forderungen umfassen:
Eine Konzernstrategie, die sich nicht nur auf Aktienrendite konzentriert sondern auch auf die Wertschätzung des Beitrags, den IBM-MitarbeiterInnen zum Erfolg des Unternehmens leisten.
Bessere Arbeitsbedingungen, faire Bewertungssysteme und eine angemessene Beteiligung aller IBM-MitarbeiterInnen am wirtschaftlichen Erfolg des Konzerns durch entsprechende Erhöhung der Löhne und sonstigen Leistungen.
Weltweite Anerkennung der Gewerkschaften als Partner im sozialen Dialog und als Verhandlungspartner für Tarifverträge.
(Die ausführlichen Forderungen werden im Abschnitt "related files" am Ende dieses Artikels aufgeführt)
Seit der Ankündigung der IBM-Strategien mit der Titel "Roadmaps" in den Jahren 2010 und 2015 hat sich der Konzern in den Augen der Gewerkschaften in einen ausschließlich am Profit orientierten Betrieb verwandelt. Der Gewinn pro Aktie ist heute das wichtigste Unternehmensziel, und die mangelnde Wertschätzung der eigenen Mitarbeiter könnte den Konzern nun von innen heraus untergraben.
Die im UNI Global Union-Hauptsitz in Nyon, Schweiz, tagenden Gewerkschaften werden einen neuen globalen Lenkungsausschuss wählen, der mit der Koordinierung der künftigen IBM-bezogenen Gewerkschaftsaktivitäten beauftragt wird.
"IBM-MitarbeiterInnen sind weltweit mit Problemen am Arbeitsplatz konfrontiert – sie reichen von Arbeitsplatzstreichungen, rückläufigen Löhnen bis zur Verschlechterung Arbeitsbedingungen", so der Leiter von UNI ICTS, Alan Tate. "Dieses Treffen stellt eine einmalige Gelegenheit dar, um IBM-Angestellte und Gewerkschaften zusammenzubringen, um Wege zum Schutz der Beschäftigten zu erörtern und nach Lösungen für eine bessere Zukunft der IBM-MitarbeiterInnen zu suchen".
Die Gesamtbeschäftigtenzahl bei IBM ging dieses Jahr seit zehn Jahren erstmals zurück, während der Konzern mit kostensparenden Maßnahmen versucht, stets höhere Gewinnziele zu erreichen. Vermutlich werden bald weitere tausende von Stellen gestrichen, wobei die Beschäftigten in dem mit Schwierigkeiten kämpfenden IBM-Hardwaregeschäft besonders stark vom Abbau betroffen sein könnten.
"IBM versucht, Arbeitsplätze zu streichen und diese auszulagern was bedeutet, dass die MitarbeiterInnen unter Druck gesetzt und in unsichere Arbeitsverhältnisse gedrängt werden", erklärte Kan Matsuzaki, Leiter der Abteilung ICT, Electrical & Electronics bei IndustriALL Global Union. "Wir müssen unsere Verhandlungsstärke sicherstellen, indem wir in den Betrieben organisieren, deshalb ist diese Allianz so wichtig".Seit der Lancierung des sogenannten "workforce rebalancing", das den Abbau von mehreren tausend Stellen zur Folge haben wird, spielt der Konzern die Rolle seiner eigenen Angestellten herunter. Die globale Beschäftigungspolitik von IBM zielt auf einen generellen Abbau hin, was zu fehlender Motivation und zu einem Klima der Angst am Arbeitsplatz führt.
"Die globale Gewerkschaftsallianz bei IBM richtet die unmissverständliche Botschaft an IBM: Behandelt uns mit Respekt und Würde und hört euren Belegschaften zu, wenn sie die Situation bei IBM diskutieren. Wir wollen eine bessere Zukunft für IBM und wir wollen eine bessere Zukunft für die IBM-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter weltweit", erklärte Lee Conrad, langjähriger Koordinator der globalen Gewerkschaftsallianz bei IBM.