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HP will weitere 7.000 Beschäftigte in Europa entlassen
Gemäß Mitgliedern der europäischen Gewerkschaftsallianz für HP von UNI Europa und IndustriALL wird HP weitere 7.000 Arbeitsplätze in EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) streichen – und dies zusätzlich zu den bereits angekündigten 8.000 Entlassungen. Laut Aussagen sind diese Stellenkürzungen Teil der Entscheidung von CEO Meg Whitman, mehr als 29.000 Arbeitsplätze zu streichen. Die meisten dieser neu angekündigten Entlassungen werden laut unserer Quelle die „alten“ EU-Länder betreffen.
Die Mehrheit dieser Arbeitsplätze betrifft die Division Enterprise Services (ES), die im Wesentlichen aus der früheren EDS besteht, also einem Unternehmen, das HP im Jahr 2008 übernommen hatte.
Ein Sprecher der europäischen Gewerkschaftsallianz für HP fragt: „Weshalb hat HP eigentlich EDS überhaupt aufgekauft? Nur um Leute zu entlassen?“
Gemäß Unternehmensaussagen ist die Reduzierung der Arbeitsplätze auf ein gesunkenes Einkommen zurückzuführen.
Die Mitglieder der HP-Gewerkschaftsallianz äußern sich besorgt darüber, dass HP beim Thema Stellenstreichungen im Verborgenen vorgeht und die Vorlage nationaler Zahlen verweigert und dass „Konsultationen“ mit dem EBR als reine Formsache behandelt werden könnten, weil die Entscheidung im HP-Management bereits gefällt wurde.
Alan Tate, Leiter von UNI ICTS, meint: Es sieht ganz so aus, als würde HP viele dieser Arbeitsplätze nach Mittel- und Osteuropa sowie Asien outsourcen, um ein Billiganbieter zu werden, der kein Interesse an der Entwicklung von Mehrwertdienstleistungen in der EU hat.“
Quellen der Gewerkschaftsallianz machen geltend, dass das Unternehmen eine Diskussion über die Geschäftslogik hinter der Entscheidung ablehnt und dass die Mitarbeiter anstatt wertvoller Aktivposten heute nur mehr Verfügungsmasse sind. Dementsprechend nannte ein Sprecher das Verhalten des Unternehmens „eine Schande“.
Ian Tonks, nationaler Beauftragter für IT und Kommunikation bei der britischen Gewerkschaft UNITE, sagte der On-Line-Publikation The Register: „Seit meinem Stellenantritt im letzten Januar habe ich nichts Anderes gehört als immer nur 'Entlassungen und wieder Entlassungen'. Dabei gelten die IT doch als Wachstumssektor. Wenn ich heute Schulabgänger wäre, sollte ich dann meine Zukunft im IT-Bereich suchen? Das würde ich eher bezweifeln,“ meint Tonks.