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Führende europäische Regierungen fordern Rana Plaza-Markenhersteller auf, noch ausstehende Summe in den Entschädigungsfonds einzuzahlen
Paris, 26. Juni 2014: Bei der Plenums-Eröffnungssitzung des Internationalen OECD-Forums für verantwortliches unternehmerisches Handeln, appellierte der Generalsekretär der UNI Global Union, Philip Jennings, an die Regierungen der OECD-Länder, Druck auf die in die Rana Plaza-Tragödie involvierten Markenhersteller auszuüben, damit sie in den Entschädigungsfonds einzahlen. In einer gesonderten Sitzung bat er den französischen Wirtschaftsminister Montebourg und den niederländischen Außenhandelsminister Ploumen, im Hinblick auf die Bereitstellung des noch fehlenden Betrags Druck auf die Markenhersteller auszuüben.
Jennings bezeichnete OECD-Generalsekretär Angel Gurria als „den 23 Millionen Dollar Mann”, und hob hervor, welche Verantwortung und Macht die OECD-Länder dahingehend haben, die Markenhersteller dazu zu zwingen, die im Entschädigungsfonds für die Rana Plaza-Opfer und deren Familien noch fehlenden 23 Millionen US-Dollar zu zahlen. Und heute Nachmittag haben sieben einflussreiche europäische Regierungen (die Niederlande, Frankreich, Dänemark, Deutschland, Vereinigtes Königreich, Italien und Spanien) genau das getan, nämlich die Markenhersteller, die Waren von der Rana Plaza-Fabrik bezogen hatten, nachdrücklich dazu aufzufordern, „großzügige Spenden“ in den Fonds zu leisten.
Dazu Jennings Kommentar: „Ein großes Dankeschön an die glorreichen Sieben.“ Diese sieben Regierungen haben ein weiteres Zeichen für alle Markenhersteller, die Verbindungen zum Rana Plaza hatten, gesetzt. Die OECD-Länder machen über 85% des globalen Vermögens aus. Sie tragen Verantwortung und verfügen gleichzeitig über die Macht, die internationalen Markenhersteller dazu zu zwingen, in Bangladesch und in anderen Ländern das Richtige zu tun. Um die Opfer und die Familien der Opfer der Rana Plaza-Tragödie gerecht entschädigen zu können, brauchen wir Spenden von den Markenherstellern in Höhe von insgesamt 40 Millionen US-Dollar und derzeit fehlen noch 23 Millionen Dollar. Wir applaudieren Generalsekretär Gurria für die von ihm übernommene Führungsrolle und bitten ihn zu beweisen, dass er tatsächlich der 23 Millionen Dollar Mann ist und uns dabei hilft, die Marken dazu zu bringen, ihren Verpflichtungen nachzukommen.
„Den Marken, die bisher nicht gezahlt haben oder sich dem Brandschutzabkommen für Bangladesch noch nicht angeschlossen haben, möchte ich Folgendes sagen: Rana Plaza ist keine „Story“, die einfach irgendwann in Vergessenheit gerät. Sie ist nicht Schnee von gestern. Heute beim internationalen OECD-Forum erinnern sich die Minister der einzelnen Regierungen immer noch lebhaft an die Ereignisse vom 24. April 2013 und den tragischen Tod von 1.138 Menschen, überwiegend junge Frauen und Mütter, der gänzlich hätte verhindert werden können. Deshalb haben diese sieben Regierungen den dringenden Appell lanciert, sodass die Markenhersteller gar keine andere Wahl haben, als zu handeln und den fehlenden Betrag bereitzustellen.“
Hier finden Sie weitere Informationen zum Aufruf der Regierungen an die Markenhersteller, den noch ausstehenden Betrag in den Entschädigungsfonds einzuzahlen, sowie zum internationalen OECD-Forum für verantwortliches unternehmerisches Verhalten.
Jennings ist stolz auf die Rolle, die die UNI in Zusammenarbeit mit ihrer internationalen Schwesterorganisation IndustriALL dabei gespielt hat, als Reaktion auf den Einsturz der Rana Plaza-Fabrik am 24. April 2013, bei dem 1.138 Beschäftigte im Bekleidungssektor in Bangladesch ums Leben kamen, das Gebäude- und Brandschutzabkommen für Bangladesch ins Leben zu rufen. Das Abkommen ist ein rechtsverbindliches Abkommen, das von über 180 internationalen Marken aus 20 Ländern in Europa, Nordamerika, Asien und Australien unterzeichnet wurde.
Siehe Biographie von Philip Jennings hier
Für weitere Informationen und Anfragen für ein Interview mit Philip Jennings nehmen Sie bitte Kontakt auf zu:
Ingrid Helsingen Warner
Leidar
Mobil +47 948 78886