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Arbeitnehmerrechte: Jennings warnt das koreanische Parlament
UNI Generalsekretär Philip Jennings übermittelte dem südkoreanischen Parlament die klare Botschaft, den Druck auf Präsidentin Park Geun-Hye zu erhöhen, damit die Regierung ihr hartes Vorgehen gegen Gewerkschaften einstellt.
Im Verlauf eines hektischen Tags von Sitzungen und Medien-Engagements traf Philip Jennings mit dem Koreas Oppositionsführer und ehemaligem Premierminister zusammen und hielt eine Rede in der Nationalversammlung.
Der Chef von UNI hielt sich in Korea auf, um den kampfbereiten Gewerkschaften die Unterstützung der globalen Gewerkschaftsbewegung anzubieten. Der Antigewerkschafts-Kurs von Präsident Park hatte zur Folge, dass Gewerkschaften verboten, Büros von Gewerkschaften überfallen und geplündert und Gewerkschaftsmitglieder verhaftet und rechtlich belangt wurden.
Korea weigert sich, die IAO-Standards und Entscheidungen einzuhalten und hat die Versprechungen gegenüber der OECD gebrochen. Nach den Worten von Philip Jennings handelt die Regierung widersprüchlich in ihrem Handelsabkommen mit der Europäischen Union.
"Dieses Verhalten ist gravierend und zeigt, dass die Regierung Koreas der globalen Gemeinschaft den Rücken kehrt", erklärte er.
"Präsidentin Park reist durch die ganze Welt und trifft mit den führenden Politikern zusammen, und sie muss wissen, dass dieses Problem sie überall verfolgen wird. Dafür wird die globale Gewerkschaftsbewegung sorgen, und der Druck wird nicht nachlassen".
Korea galt einst als Beispiel für eine erfolgreiche Verbindung von Wirtschaftswachstum mit ökonomischer Gleichheit und ist heute ein Land, in dem sich Ungleichheiten ständig verschärfen. Ganz besonders die ältere Bevölkerung ist einem wachsenden Druck ausgesetzt: 49% der älteren Menschen leben heute in Armut. Die Selbstmordrate bei den älteren Bevölkerungsgruppen Koreas ist die größte in der OECD.
Die Regierung hält ihr Wahlkampfversprechen in Bezug auf faire Renten für alle nicht ein. In seiner Rede im koreanischen Parlament erklärte Philip Jennings: "Ich bin gekommen, um unsere Unterstützung für Rechtsvorschriften zur Festlegung einer Rente, die ich als 'nationale Nothilfe-Rente' bezeichnen möchte, zu bekunden".
"Ich betrachte es als schockierend, dass in einem der weltweit am stärksten entwickelten Länder die Hälfte der älteren Menschen in Armut lebt".
Philip Jennings ging später mit dem früheren Premierminister Koreas auf die Strasse, um für innovative neue Gesetze zu kämpfen, die Gesundheitsdienste für die unter emotionalem Stress leidenden Angestellten im Dienstleistungssektor vorsehen. Er sprach auch auf einer Kundgebung von 500 Beschäftigten im Gesundheitsdienst, die gegen die Privatisierung medizinischer Dienste protestierten.