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15,000 Jobs durch massiven Stellenabbau bei IBM in Gefahr
IBM-Angestellte befürchten das Schlimmste, nachdem sich am Donnerstag Gerüchte über Massenentlassungen verbreiteten, die weltweit 15'000 Personen betreffen könnten.
Die Gewerkschaft bei IBM Alliance@IBM erklärt, sie habe interne IBM-Mitteilungen gesehen und rechne mit einer Streichung von mindestens 10'000 Stellen: "Gemäß internen Memos haben IBM-Manager offenbar Listen von Angestellten, die freigesetzt werden sollen, in die endgültige Form gebracht". Die Mitarbeiter des mit besonderen Schwierigkeiten kämpfenden Hardware-Geschäftsbereichs werden als stark anfällig gegenüber den geplanten Abbaumaßnahmen betrachtet.
Laut Berichten der heutigen Wirtschaftspresse ist dieses Jahr die Mitarbeiterzahl bei IBM – dem größten Informations-Dienstleistungskonzern der Welt – seit zehn Jahren erstmals rückläufig nach seinen Anstrengungen zur Erfüllung der stets höher angesetzten Gewinnziele.
UNI Global Union, die globale Gewerkschaft für den IT-Sektor, vertritt auch IBM-Angestellte weltweit. Der Leiter von UNI ICTS Alan Tate erklärte, "IBM muss sich bewusst werden, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma ihr größtes Kapital darstellen. Die Angestellten, die wir vertreten, sind angesichts der heutigen Ereignisse zutiefst beunruhigt".
"IBM mag einwenden, dass in einem so großen Unternehmen 15'000 Arbeitsplätze einem kleinen Tropfen im Ozean gleichen, doch muss man bedenken, dass damit 15'000 Familien angesichts der Ungewissheit auf den Arbeitsmärkte in eine Notlage versetzt werden könnten. Es gibt Alternativen zu derart massiven Abbauplänen, selbst für Unternehmen, die Kosteneinsparungen erzielen wollen".
Gemäß Bloomberg strebt IBM bis 2015 nach bereinigtem Ergebnis $20 pro Aktie an, gegenüber noch $11.67 im Jahr 2010 – ein Ziel, das nach sieben aufeinanderfolgenden Quartalen rückläufiger Erträge immer schwieriger zu erreichen ist. Und Bloomberg erklärt: "Um an dieses Ziel heranzukommen hat der CEO Ginni Rometty Mitarbeiter entlassen und beurlaubt, Vermögenswerte verkauft, den IBM-Steuersatz herabgesetzt und Aktien zurückgekauft".
IBM-Finanzchef Martin Schroeter gab zu Protokoll, das IBM 2014 1 Milliarde $ für "Personal-Umstrukturierungen" einsetzen wird. Gemäß Alliance@IBM, erklärte Toni Sacconaghi, ein Analyst von Bernstein Research, kürzlich in einem Hinweis an Investoren, er schätze die Zahl der zu streichenden Stellen auf etwa 13'000.
"Zu einem früheren Zeitpunkt wurde das Datum des 24.1. für die Einreichung der Stellenauswahl genannt, der 22.2. für die endgültige Liste der Betroffenen, die an die Manager weitergeleitet wird, der 25.2. für die Übermittlung des RA Packs für die ausgewählten Mitarbeiter an alle Manager und der 26.2. für eine formelle Benachrichtigung der ausgewählten Mitarbeiter", schrieb ein IBM-Angestellter auf dem Alliance@IBM -Forum.
Nicht alle erwarteten Freisetzungen sind mit Entlassungen gleichzusetzen. Bis zu 7'500 Jobs werden voraussichtlich auf der Lohnabrechnung von Lenovo erscheinen, nachdem der chinesische Hersteller kürzlich das IBM x86 Server-Geschäft übernommen hat. "Die Besorgnis der Beschäftigten in den IBM- Betriebsstätten in Staat New York und im IBM Research Park Triangle in North Carolina ist jedoch klar spürbar", sagt die Allianz.