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Amazon-Geburtstag: 20 Jahre Missachtung von Grundrechten. Beschäftigte protestieren für Tarifvertrag – Bürger können sich solidarisieren
Der weltweit größte Versandhändler Amazon feiert heute (15. Juli 2015) mit Aktionen, die die Öffentlichkeit beeindrucken sollen, seinen 20. Geburtstag als vermeintliche Erfolgsstory.
Für viele Amazon-Beschäftigte sieht die Realität anders aus. Sie kämpfen in Deutschlandseit über zwei Jahren für ihr Recht auf einen Tarifvertrag und gute Arbeitsbedingungen. Amazon verweigert ihnen dieses Recht kategorisch. Beschäftigte an Amazon-Standorten in Deutschland werden deswegen heute mit T-Shirts mit dem Aufdruck „Pro Amazon – Pro Tarifvertrag“ zur Arbeit erscheinen und für eine Minute die Arbeit niederlegen. Sie rufen Kunden und Bürger am heutigen Tag dazu auf, sich ebenfalls durch unterschiedliche Aktionen mit der Forderung nach einem Tarifvertrag solidarisch zu zeigen und Amazon spezielle Geburtstagsgrüße zu senden. Mehr Informationen dazu unter www.amazon-verdi.de.
„Amazon fällt weltweit durch eine aggressiv gewerkschaftsfeindliche Haltung auf. In Deutschland organisieren sich Beschäftigte mit viel Mut und Entschlossenheit, um gemeinsam ihr Recht auf einen Tarifvertrag mit existenzsichernden Löhnen und guten Arbeitsbedingungen durchzusetzen. Wir laden alle Kunden und Bürger am heutigen Tag dazu ein, sich mit den Beschäftigten zu solidarisieren“, sagte ver.di Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.
„Ich erinnere an die Worte von Amazon-Chef Jeff Bezos, der sagte ‚Man gewinnt dadurch Ansehen, dass man die schwierigen Dinge gut macht‘. Amazon tut jedoch alles dafür, die schlechten Dinge gut zu machen. Das Unternehmen steht für schlechte Arbeitsbedingungen und Löhne, es verweigert den Beschäftigten in Deutschland das Recht auf Verhandlungen mit einer Gewerkschaft und das Recht auf einen Tarifvertrag.
Ihre Firma, Herr Bezos, ist 20 Jahre alt und damit alt genug, um es besser zu wissen. Es ist Zeit für einen neuen Umgang bei Amazon, bei dem die Rechte und die Würde der Beschäftigten anerkannt und respektiert werden“, sagte Philip Jennings, Generalsekretär des internationalen Gewerkschaftsdachverbands UNI Global Union. Amazon steht seit 20 Jahren für die Missachtung von Gewerkschafts- und Beschäftigtenrechten, unsichere Arbeitsverhältnisse, minutiöse Überwachung und psychischen Druck am Arbeitsplatz, die Gängelung von Autoren, Verlagen und Online- Kleinhändlern sowie die Anwendung von Steuertricks, die darauf zielen, die Allgemeinheit um Steuereinkünfte in Milliardenhöhe zu bringen.
Hinweise für die Redaktionen:
In Berlin-Wannsee (ver.di-Bildungs- und Begegnungszentrum Clara Sahlberg, Koblanckstraße 10, 14109 Berlin) stehen Ihnen bei Interesse heute Amazon- Beschäftigte von unterschiedlichen Standorten sowie ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger zwischen 12 und 14 Uhr für Gespräche zur Verfügung. Bei Interesse bitten wir um Rückmeldung bei Stefan Najda, Tel.: 0151-14533879 Für Rückfragen zu Amazon in anderen Ländern: Alke Boessiger, Tel.: +41-79-3220402, alke.boessiger@uniglobalunion.org
Weitere Informationen erhalten Sie auf www.facebook.com/verdi.bei.amazon sowie www.amazon-verdi.de. Siehe auch die Hashtags #AmazonbrauchtTarif #PrimeDay bzw. #ShameDay.