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Global Unions fordern Benetton auf, zu zahlen!
Countdown zum zweiten Jahrestag des Rana Plaza-Fabrikeinsturzes: Benetton muss Entschädigungszahlung leisten!
Genf, 19. Februar: Benetton ist die einzige grosse internationale Marke, die im Rana Plaza Ware fertigen liess, jedoch noch nicht den geringsten Beitrag in den Entschädigungsfonds für die Opfer geleistet hat. UNI Global Union und ihre Schwesterorganisation IndustriALL sind federführend bei den Anstrengungen, Benetton zur Vernunft zu bringen und zur Leistung ihres Beitrags in den Fonds zu veranlassen. Im Vorfeld des zweiten Jahrestages dieser Tragödie vom 24. April fehlen in diesem Fonds 9 Mio. US-Dollar der für eine volle Entschädigung der Opfer notwendigen 30 Mio.USD.
Der Druck auf das italienische Bekleidungsunternehmen Benetton steigt, nachdem mehr als eine Million Verbraucher eine Avaaz-Petition unterzeichnet haben, die Benetton auffordert, Entschädigungszahlungen für die Familien der Opfer und die Überlebenden des verheerenden Rana Plaza-Fabrikeinsturzes zu zahlen. Die Petition folgt auf einen Aufruf auf dem jüngsten Weltkongress von UNI Global Union in Vertretung ihrer 20 Millionen Mitglieder ergangenen, Benetton zum Zahlen zu bringen.
UNI Global Union-Generalsekretär Philip Jennings formulierte seine Botschaft an das Benetton-Management so: "Meine Damen und Herren, es Zeit, Ihre Farben zu ändern! Die Uhr tickt weiter und die Zeit wird knapp, denn der zweite Jahrestag der schlimmsten Katastrophe in der Geschichte der Bekleidungsindustrie rückt heran. Benetton hat in Rana Plaza produzieren lassen - kommen Sie nun ihren Verpflichtungen gegenüber den Opfern nach. Sie können es sich leisten!"
IndustriALL Global Union-Generalsekretär Jyrki Raina erklärte: "Das Ausmaß dieser Tragödie lässt sich nicht einfach ignorieren. Kinder verloren ihre Mütter, Familien verloren ihr Einkommen und viele der Überlebenden wurden so schwer verletzt - körperlich und psychisch - dass sie nicht mehr arbeiten und ihre Familien ernähren können. Natürlich sollten auch andere Markenfirmen größere Entschädigungen leisten, doch muss Benetton eine Führungsrolle übernehmen. Die Tür zu Gesprächen steht nach wie vor offen. Meine Damen und Herren bei Benetton, die Verantwortung liegt klar bei Ihnen".
"Nach allem, was wir durchgemacht haben, sollten wir nicht betteln müssen oder für unsere Existenz auf Almosen angewiesen sein", erklärte Mahinur Begum, eine Rana Plaza-Überlebende, "wir haben Anrecht auf eine vollständige und gerechte Entschädigung".
Anmerkung für Redakteure
Mehr als 1'100 Menschen kamen beim Einsturz der Rana Plaza-Fabrik in Savar, einem Vorort der Hauptstadt von Bangladesch, Dhaka, am 24. April 2013 ums Leben. Trotz eindringlicher Warnungen über die in Bezug auf das Gebäude bestehende große Einsturzgefahr und eines entsprechenden Zeitungsberichts erhielten die Beschäftigten die Weisung, entweder zur Arbeit zu erscheinen oder den Arbeitsplatz zu verlieren. Diese Drohung kostete noch mehr Menschenleben.
Im Verlauf des letzten Jahres hat der unter der Leitung der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) gebildete Rana Plaza-Treuhandfonds eine Sammelaktion eingeleitet und Zahlungen in Höhe von USD21 Millionen von globalen Marken, vom Fonds des Premierministers von Bangladesch, von Gewerkschaften und von der Zivilgesellschaft erhalten. Zur Finanzierung der geschätzten Finanzierungslücke sind jedoch noch weitere 9 Million USD erforderlich.
Bisher haben 5'000 Personen – Angehörige der Verstorbenen sowie auch verletzte Arbeitskräfte – rund 40% der Entschädigungsleistungen erhalten, auf die sie gemäß dem von der IAO geleiteten Koordinierungsausschuss Anspruch haben.
Dem Bangladesch-Abkommen über Brandschutz und Gebäudesicherheit, das nach dem Einsturz des Rana Plaza-Fabrikgebäudes auf Initiative von UNI Global Union und IndustriALL konzipiert wurde, haben sich mittlerweile 200 globale Markenunternehmen angeschlossen. Im Rahmen dieses Abkommens werden unabhängige Fabrikinspektionen in zweitausend Kleiderfabriken durchgeführt, mit dem Ziel, zur Verbesserung der Arbeitssicherheit und Nachhaltigkeit im gesamten Bekleidungssektor des Landes beizutragen.
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