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Die Arbeitskampfmaßnahmen bei Amazon werden auch am Mittwoch fortgesetzt. Beschäftigte an den Standorten Bad Hersfeld (Hessen), Leipzig (Sachsen), Graben (Bayern) und Rheinberg (Nordrhein- Westfalen) entschieden am Dienstag, dass sie auch am Mittwoch (24. September) in den Streik treten werden. „Die Menschen bei Ama-5 zon setzen ein Zeichen, dass sie entschlossen sind, in ihrem Kampf für würdige und existenzsichernde Entlohnung und Arbeitsbedingungen in einem Tarifvertrag nicht nachzulassen. Die Streiks sind ein Erfolg, wie-der haben sich viele Beschäftige erstmalig daran beteiligt. Damit bewei-sen sie Mut“, sagte Stefanie Nutzenberger, Mitglied im Bundesvor-10 stand der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und zuständig für den Handel.
Beschäftigte an den vier Amazon-Standorten hatten in der Nacht von Sonntag auf Montag mit den Streiks begonnen. Bis Montagnachmittag 15 beteiligten sich rund 2.000 Beschäftigte an den Arbeitskampfmaßnah-men. Sie sollen bis Mittwochabend, bis zum Ende der Spätschicht, fort-gesetzt werden.
„Amazon wirft Nebelkerzen. Das Unternehmen behauptet, man orientie-20 re sich an der Bezahlung in der Logistik. Damit soll verschleiert werden, dass der Versandhändler Amazon weiterhin einseitig die Arbeitsbedin-gungen diktieren will. Das Unternehmen weigert sich kategorisch, exis-tenzsichernde Tarifverträge verhandeln. Aber das nehmen die Beschäf-tigten nicht hin“, sagte Nutzenberger.
Amazon betreibt in Deutschland neun Versandzentren. Mitarbeiter dort klagen über die hohe Anzahl von Befristungen, extremen Leistungs-druck und unzureichende Arbeits- und Pausenregelungen. Da Amazon sich der Tarifbindung verweigert, bekommen die Beschäftigten zudem 30 zum Teil mehrere Hundert Euro weniger, als ihnen nach den Tarifver-trägen des Einzel- und Versandhandels zustehen würden. Die ersten Streiks bei Amazon begannen im Mai 2013.
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