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Barroso muss aufhören, mit der Gesundheit und der Sicherheit von Beschäftigten zu spielen
UNI Europa betont, dass die Aufkündigung der Sozialpartnervereinbarung für den Haarpflegesektor durch die Europäische Kommission den Beginn eines Frontalangriffs auf die europäische Gesetzgebung zum Schutz von Arbeitnehmer/-innen und Verbrauchern darstellt.
UNI Europa appelliert an Kommissionspräsident Barroso, dass er aufhören solle, mit der Gesundheit und der Sicherheit der Beschäftigten zu spielen.
Das „Nein“ der Europäischen Kommission zur Sozialpartnervereinbarung im Haar- und Schönheitspflegesektor sei der Beginn eines Frontalangriffs auf ein sozial gerechtes Europa.
Europäische Sozialpartnervereinbarungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften müssen, falls gewünscht, in verbindliche Gesundheits- und Sicherheitsgesetzgebung umgesetzt werden.
UNI Europa und ihre Partner werden die Beschäftigten gegen Versuche, die Sozialgesetzgebung zurückzuschrauben, verteidigen.
Brüssel, Belgien, 24. Oktober 2013 - UNI Europa betont, dass die Aufkündigung der Sozialpartnervereinbarung für den Haarpflegesektor durch die Europäische Kommission den Beginn eines Frontalangriffs auf die europäische Gesetzgebung zum Schutz von Arbeitnehmer/-innen und Verbrauchern darstellt.
Beim dreigliedrigen Sozialgipfel, an dem führende EU-Politiker wie Kommissionspräsident Barroso teilnahmen, rief der Regionalsekretär von UNI Europa, Oliver Roethig, die Kommission zum Kurswechsel auf.
„Die Strategie ‘REFIT – fit for growth‘ (etwa: Umrüsten – fit für Wachstum), die von der Kommission Anfang des Monats veröffentlicht wurde, zieht das europäische Sozialmodell und die grundlegende Rolle der Gewerkschaften als Sozialpartner ernsthaft in Zweifel.“
„Das erste Opfer dieser anti-sozialen Politik ist die Vereinbarung über Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz im Haarpflegesektor. Die Ablehnung, diese rechtsverbindlich zu machen, kann als Signal interpretiert werden, dass die Kommission das soziale Europa als Hindernis für die Gewinnerzielung betrachtet, ganz egal zu welchen Kosten für die Beschäftigten und Verbraucher.“
UNI Europa ergreift nun zusammenmit ihren Partnern Schritte, um sicherzustellen, dass die Stimme der gewöhnlichen Menschen bei der Ausarbeitung europäischer Gesetzgebung nach wie vor gehört wird.
„Barroso lässt ein politisches Signal ergehen, wonach die Europäische Kommission ein weniger soziales Europa haben möchte,“ meint Oliver Roethig, der Regionalsekretär von UNI Europa. „Wir müssen unsererseits signalisieren, dass dies inakzeptabel ist, indem wir uns an die Seite der Sozialpartner im Haarpflegesektor stellen, die hier an vorderster Front kämpfen.“
Die Kündigung der Sozialpartnervereinbarung für den Haarpflegesektor ist der jüngste Schachzug, mit dem die Europäische Kommission versucht, sich bei Euroskeptikern auf dem ganzen Kontinent anzubiedern.
Manuel Barroso bemüßigte sich jüngst verächtlicher Bemerkungen über Friseurinnen und Friseure, die unter dem Titel „Hair Hitler“ (Haar Hitler) in der britischen Regenbogenpresse zu lesen waren, als er ankündigte, es würde keine unnötigen EU-Rechtsvorschriften wie das Verbot von hohen Absätzen im Friseurhandwerk mehr geben.
De facto hat es aber nie eine EU-Rechtsvorschrift oder Vorschläge zu hohen Absätzen gegeben. Diese Geschichte basierte auf Sicherheitsvorschlägen von Arbeitgebern und Gewerkschaften, bei denen es primär um die Reduzierung durch Risiken beim Umgang mit Chemikalien durch Beschäftigte in diesem Sektor ging. Enthalten waren hier aber auch Empfehlungen für die Verwendung von rutschfestem Schuhwerk, was bereits gängige Praxis ist.
UNI und ihre Partner fordern nun eine offizielle Entschuldigung von Kommissionspräsident Barroso und einen Kurswechsel, um die europäischen Bürger/-innen und Arbeitnehmer/-innen davon zu überzeugen, dass die EU ihre Unterstützung verdient.
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