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Schweiz:Die Pöstler lehnen das Projekt zum Abbau des Poststellennetzes
Medienmitteilung der Gewerkschaft Kommunikation
Die Pöstler lehnen das Projekt zum Abbau des Poststellennetzes und zum Lohnabbau einstimmig ab
«Keine Kompromisse!» Auf diesen Slogan einigten sich die Pöstler für ihren Kampf gegen den Abbau von weiteren 500 Poststellen und gegen die Absicht der Post, die Lohnbedingungen des Schalterpersonals zu verschlechtern. Dabei steht gerade dieses Personal am stärksten für das Markenimage der Post.
Am Samstag, 14. Februar haben über 200 Poststellen-Beschäftigte anlässlich einer Nationalen Arbeitstagung der Gewerkschaft Kommunikation einstimmig beschlossen, die Abbaumassnahmen beim Poststellennetz und der Nivellierung der Löhne des Schalterpersonals nach unten zu bekämpfen. Die Abteilung Poststellen und Verkauf hatte zuvor angekündigt, dass sie rund 500 Poststellen mit bescheidenem Verkehrsaufkommen überprüfen will, was in der Sprache des gelben Riesen nur eines heissen kann, die sichere Schliessung des Postbüros. Als Ersatz wird ein minimales Dienstleistungsangebot von Haus zu Haus oder eine Agentur angeboten, deren Lebensdauer ebenfalls ungewiss ist.
Mobilisationskampagne vor Ort
Die Pöstler, die am Samstag der Einladung der Gewerkschaft Kommunikation gefolgt sind, haben überhaupt kein Verständnis für diese Massnahmen. Sie rufen einerseits in Erinnerung, dass die Verpflichtung der Post im Rahmen des Service public die Zugänglichkeit für die gesamte Bevölkerung bedeutet, die mit diesem erneuten Abbau nicht mehr gewährleistet wäre. Zudem weisen die Pöstler darauf hin, dass genau diese Kundennähe einen zentralen Wettbewerbsvorteil für die Post darstellt; ausgerechnet darauf zu verzichten, wäre ein wirtschaftlicher Nonsens. Deshalb unterstützten die versammelten Personalvertreter einstimmig die feste Absicht der Gewerkschaft, mit einer Kampagne vor Ort gegen diesen Dienstleistungsabbau zu mobilisieren bei der Bevölkerung, bei den Interessengruppen, bei den Parteien und auch bei den Pöstlern selber.
Respekt, bitte sehr!
Die Pöstler haben die Absicht von Poststellen und Verkauf, die Lohnbedingungen des gesamten Front-Office-Personals (an den Schaltern) nach unten zu nivellieren, mit Bitterkeit und Empörung zur Kenntnis genommen. Die Post will angeblich die Einreihung dieser Mitarbeiter vereinheitlichen, richtet sich dabei aber an der untersten bestehenden Lohnklasse für diese Funktionen aus. Die Folge: Eine Zurückstufung für tausende von Mitarbeitern, was für diese Lohneinbussen von tausenden Franken pro Jahr bedeutet. Das akzeptieren wir nicht! – Übrigens will Poststellen und Verkauf auch die Poststellenleitende mimt weniger als 1.5 Personaleinheiten in dieser Einheitsklasse einreihen. Auch hier soll bei den betroffenen Mitarbeitern nach unten nivelliert werden. Das Unternehmen hat offensichtlich vergessen, dass es diesen Mitarbeitern gegenüber Respekt schuldet, da es doch sie sind, die mit ihrer qualitativ hoch stehenden Arbeit das Markenimage der Post im Alltag prägen!
Die vorgeschlagenen Massnahmen bedeuten eine Veränderung des Gesamtarbeitsvertrags Post, sodass es zwingend zu Verhandlungen kommt. Aber die Nationale Arbeitstagung vom Samstag hat einstimmig den Willen der Gewerkschaft bekräftigt, keinerlei Verschlechterungen bei den Arbeits- und Lohnbedingungen hinzunehmen.
Zur Unterstützung des Gewichts der Gewerkschaftsdelegation, die mit der Post die Gespräche führen wird, haben die versammelten Pöstler in einer Resolution von der Gewerkschaft verlangt, alle notwendigen Kampfmassnahmen einzuleiten, um die Post zur Vernunft zu bringen. Eine erste symbolische Handlung bestand in der Überreichung eines Kaktus für die Verantwortlichen der Abteilung Poststellen und Verkauf der Post durch eine Gewerkschaftsdelegation.
Bern, 16. Februar 2009