News
Werbung von DHL-Arbeitern in Panama
UNI- und ITF-Mitgliedsorganisationen aus Panama trafen sich am 22. Juli in den Räumlichkeiten von UNI americas. Das Ziel dieses ersten Treffens war die Bewertung des unternehmerischen Verhalten gegenüber seinen Beschäftigten, insbesondere in Zeiten der Krise, wie es derzeit in Europa geschieht.
Die panamaischen Gewerkschaften erklären, dass sich DHL-Arbeitnehmer in früheren Zeiten keiner Gewerkschaft anschliessen wollten. Für DHL zu arbeiten war wie ein Privileg im Vergleich zu den Arbeitsbedingungen in anderen Unternehmen im Land. Doch dies änderte sich vor zwei Jahren. Die Arbeitsbedingungen bei DHL Panama begannen sich zu verschlechtern, der Arbeitsdruck erhöhte sich ständig. Heute setzt das Unternehmen zunehmend Vertragsarbeiter ein, durch die das Unternehmen Kosten spart und Beschäftigte in prekäre Situationen bringt. Die neue rechtsgerichtete Regierung in Panama unterstützt noch dieser Praktiken nationaler und internationaler Unternehmen. Die Kürzung von bezahlten Überstunden ist nur ein Beispiel der Themen, die derzeit auf dem Spiel stehen.
Als UNI Americas-Vertreterin Cenise Monteira zu Beginn des Jahr mit DHL-Arbeitern sprach, entdeckte sie, wie viele Leute Angst hatten zu sprechen. Angst, nicht nur, weil sie möglicherweise nicht in der Lage wären den engen Zeitplan zur Lieferung von Post oder Paketen einzuhalten. Sie hatten auch Angst vor den Represallien des Unternehmen.
Im Jahr 2008 wurden 12 Beschäftigte bei DHL AERO Express am alten Flughafen Tocumen nach Lohngesprächen mit der lokalen Geschäftsleitung entlassen. Auf die Nachfrage der dänischen Gewerkschaft 3F zu diesem Vorfall hin, bestritt die lokale Geschätsleitung diese Vorkommnisse und erklärte, ein gutes Verhältnis zu den Beschäftigten zu haben. Diese Sicht wurde bei der Begegnung von UNI Post & Logistik- Abteilungsleiter Neil Anderson und UNI americas-Regionalsekretär Rodolfo Benitez mit der Geschäftsführerin von DHL Panama, Sandra Miró, im Februar 2009 bestätigt.
Nach der ersten enttäuschenden Reaktion von Deutsche Post DHL auf die Intervention der Globalen Gewerkschaften auf der Aktionärshauptversammlung im April 2009, fanden weitere globale Gespräche in Bonn, Deutschland statt. Offenbar ist DHL bereit, weltweit ein dezentes Verhältnis zu ihrern Arbeitnehmer und Gewerkschaften aufzubauen.
Im Hinblick auf diese neue Ära der Zusammenarbeit, einigten sich die Gewerkschaften in Panama darauf, die bisherigen Erfahrungen in Erinnerung zu behalten und nach vorne zu schauen. Sollte allerings irgenden Hindernis bei der Anwerbung von DHL-Beschäftigten durch die Geschäftsleitung auftauchen, wird die sofort publik gemacht im Wissen darum, dass sie auf die Solidarität des globalen Netzwerkes der DHL-Arbeiter sowie die Unterstützung der beiden globalen Gewerkschaften UNI und ITF bauen können.
--------------------------------------------
Das Netzwerk der DHL-Arbeiter hat sich zum Schutz der Rechte der DHL-Mitarbeiter gegründet und fordert das Unternehmen auf, seine Grundsätze der sozialen Verantwortung mit Leben zu füllen und ein globales Rahmenabkommen zu unterzeichnen.
DHL ist ein Teil der Deutschen Post DHL. Laut Roger Crook, CEO von DHL Express International Amerika, ist Lateinamerika ist nach wie vor eine strategische Region für das Wachstum des Unternehmens.
Das Unternehmen hat im März 2009 eine neue Website gestartet, www.dhl-mundopyme.com, als Wachstum-Ressource für KMU in Lateinamerika. Bis 2010 wird DHL 30 Millionen US-Dollar in Panama investieren, für die Ausdehnung der Lager mit einer Fläche von 120.000 m2 in der Nähe von Colon.