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Internationale Unterstützung für streikende Gebäudereiniger in Houston
Für die Gebäudereinigerinnen und -reiniger in Houston beginnt nun die dritte Woche ihres Streiks gegen Reinigungsunternehmen, einschließlich gegen die in dänischem Besitz befindliche Gebäudereinigungsfirma ISS. Die Gebäudereiniger der Stadt, die gerade einmal 9.000 US Dollar pro Jahr verdienen, müssen oft mehr als 90 Toiletten pro Nacht putzen und arbeiten in einigen der exklusivsten Immobilien der Stadt. Sie haben eine Lohnerhöhung von gerade einmal 1,65 US Dollar pro Stunde gefordert, die schrittweise über einen Zeitraum von vier Jahren eingeführt werden soll, worauf die Arbeitgeber mit einem Gegenangebot von 0,50 US Dollar über fünf Jahre konterten - ein Lohn, mit dem die Arbeitnehmer arm bleiben werden. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, sehen Sie dieses Video an.
Die UNI Global Union unterstützt ihre Mitgliedsorganisation SEIU, die den Kampf der Gebäudereiniger anführt. Dazu Christy Hoffman, stellvertretende Generalsekretärin der UNI Global Union: „Weder die Gebäudereinigungsfirmen noch die Unternehmen, denen die Immobilien gehören, verhalten sich fair gegenüber den Gebäudereinigern. Diese Reinigungskräfte verrichten eine Arbeit, die viele andere Leute nicht machen möchten, und sie haben einen anständigen Lohn verdient. Was wir in Houston sehen ist symptomatisch für den Lohndruck überall in den USA. Wir fordern die Arbeitgeber, einschließlich ISS, auf, sich fair zu verhalten und auf die gerechtfertigten Forderungen der Gebäudereiniger in Houston einzugehen.“
Die Bürgermeisterin von Houston, Annise D. Parker, sagte gegenüber der UNI, dass Ihr Amt eine „faire und angemessene” Einigung sehen will. Bürgermeisterin Parker antwortete auf einen Brief der UNI, in dem die Bürgermeisterin dazu aufgefordert wurde, die Reinigungskräfte von Houston in ihrem Kampf für Gerechtigkeit zu unterstützen.
Die Gebäudereiniger von Houston befinden sich seit dem 10. Juli im Streik, um ein gerechtes Arbeitsentgelt, ein Ende der Diskriminierung von lateinamerikanischen Arbeitskräften und Gewerkschaftsaktivisten sowie ein Ende der Versuche, die Bestimmungen des derzeitigen Kollektivvertrag zu untergraben, einzufordern. Dem mutigen Unterfangen dieser Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sich für ein existenzsicherndes Arbeitsentgelt einzusetzen, wurde mit Vergeltung und der Drohung, die Gesundheitsleistungen einzubehalten, entgegnet. SEIU reichte Klage gegen diese illegalen Maßnahmen ein und die Zahl der streikenden Arbeitnehmer/-innen steigt von Tag zu Tag.
Zu den größten Inhabern von Gewerbe- und Büroflächen in Houston gehören einige der reichsten Konzerne der Welt, einschließlich JP Morgan, Brookfield, Hines und Barclays sowie eine Reihe von Energiegiganten, wie Chevron, Exxon Mobile und Shell Oil. In Städten wie Chicago sind die Mieten für Büroflächen ungefähr gleich hoch wie in Houston, aber die Reinigungskräfte haben dort einen doppelt so hohen Stundenlohn und verdienen pro Jahr drei Mal so viel wie ihre Houstoner Kollegen. Trotz der Rekordgewinne dieser Unternehmen und der überzogenen Vergütungen ihrer CEOs bekommen die Gebäudereiniger, die die Bürogebäude in Houston reinigen, nicht einmal 9.000 US Dollar pro Jahr ausgezahlt. Das liegt unter der Hälfte der US-amerikanischen Armutsgrenze.
· Hunderte von Arbeitnehmer/-innen marschierten durch das sogenannte Energy Corridor-Viertel, in dem mehrere Energieriesen ansässig sind. In einem Akt zivilen Ungehorsams blockierten fünfzehn Aktivist/-innen eine Kreuzung, um der Bürgerrechtsbewegung Platz zu verschaffen. Reesha Thomas, politische Direktorin des Texas Organisierungsprojekts, war eine der fünfzehn verhafteten Aktivist/-innen. Sie meinte, dass der Kampf für Houstons Gebäudereiniger ein „Beispiel für die Geschichte von zwei Städten ist, und dass eine ganz klare Linie zwischen Arm und Reich verläuft.” Erfahren Sie mehr über die Proteste und sehen Sie Filmmaterial von den Protesten.
· Laut einer letzte Woche in Houston veröffentlichen Nachrichtenumfrage sind 63 Prozent der Houstoner der Meinung, dass die Gebäudereiniger mehr Geld für ihre Arbeit bekommen sollten. Die Umfrageergebnisse wurden nur wenige Tage vor der Zusammenkunft von Hunderten von Gebäudereinigern und ihren Mitstreitern zu einer Sondermesse, die von Erzbischhof Emeritus Joseph Fiorenza zelebriert wurde, bekannt. Sehen Sie sich Filmmaterial von der Messe an.
· Hunderte von Gebäudereinigern in Boston, Seattle, Denver, Washington, San Ramon und Los Angeles haben sich dem Houstoner Streik angeschlossen und weigern sich, die von den Houstoner Gebäudereinigern in diesen Städten errichteten Streikposten zu überschreiten. Als der Streik am 10. Juli begann, wurden neun Gebäude bestreikt - jetzt beteiligen sich bereits über 475 Arbeitnehmer/-innen in mehr als vierzig Gebäuden.
· Der Streik erfährt bereits lokale und nationale Unterstützung, einschließlich durch den Aktivisten/Schauspieler Danny Glover, die texanischen Kongressabgeordneten Al Green, Gene Green und Sheila Jackson Lee sowie Erzbischof Emeritus Joseph Fiorenza und den NAACP-Vorsitzenden Benjamin Todd Jealous. Anfang dieses Monats verkündeten Glover, Green und Jackson Lee gemeinsam die Bildung einer Task-Force zum Schutz der Rechte des ersten Verfassungszusatzes der Gebäudereiniger und Jealous sprach in seiner Keynote-Rede bei der NAACP-Versammlung in Houston am Montag das Leid der Gebäudereiniger an.