News
Wir haben es geschafft! – Globaler Durchbruch
Wir haben es geschafft! – Globaler Durchbruch: Markenfirmen sagen ja zum verbindlichen Abkommen über Schutzstandards in Bangladesch
Genf, 16. Mai 2013 – Die weltweit führenden Handelsmarken haben sich vor Mitternacht, vor Ablauf der gesetzten Frist, zur Unterzeichnung des Abkommens zur Brand- und Gebäudesicherheit in Bangladesch verpflichtet. Dieses Abkommen erfasst nun mehr als 1000 Textilfabriken in Bangladesch und seine Umsetzung beginnt jetzt!
IndustriALL Global Union und UNI Global Union haben in einer mächtigen Allianz mit führenden NGO, der Clean Clothes Campaign und dem Workers Rights Consortium die Spielregeln für die Beschäftigten in Bangladesch verändert. Wir begrüßen die Entscheidung der Unternehmen, die das Abkommen unterzeichneten, für ihr verantwortungsbewusstes Handeln als Reaktion auf die Tragödie von Rana Plaza. Vor 48 Stunden hat H&M den Stein ins Rollen gebracht, und nun wir haben alle großen globalen Markenfirmen an Bord.
Bei Ablauf der Frist hatten folgende Unternehmen ihre Unterschrift gegeben: H&M, Inditex, C&A, PVH, Tchibo, Tesco, Marks & Spencer, Primark, El Corte Inglés, jbc, Mango, Carrefour, KiK, Helly Hansen, G-Star, Aldi, New Look, Mothercare, Loblaws, Sainsbury’s, Benetton, N Brown Group, Stockmann, WE Europe, Esprit, Rewe, Next, Lidl, Hess Natur, Switcher, Abercrombie & Fitch, John Lewis, Charles Vögele, V&D, Otto Group, s.Oliver, Bonmarche, HEMA.
Generalsekretär der IndustriALL Global Union, Jyrki Raina, erklärte, "Die Unterzeichner verdienen unseren Beifall. Die Firma H&M hat mit ihrer Unterschrift diese Woche den Anfang gemacht. Wir werden anderen Marken, die sich diesem Pakt nach Ablauf der Frist anschließen möchten, die Türe nicht verschließen, doch werden wir heute noch mit dem Umsetzungsplan beginnen. Diejenigen, die dem Abkommen später beitreten, werden bereits getroffene Entscheidungen nicht mehr beeinflussen können. Der Zug ist in Fahrt, und diese Unternehmen werden Prozess voranbringen – es gibt keinen Platz für Passagiere, die sich nicht engagieren, weil der Einsatz für sie zu hoch ist. Es geht um die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen vieler Tausender von Beschäftigten, die Opfer brutalster Ausbeutung sind: sie verdienen $38 pro Monat und arbeiten unter höchst gefährlichen Bedingungen".
UNI Global Union-Generalsekretär Philip Jennings erklärte: "Wir haben es geschafft! Dieses Abkommen markiert einen Wendepunkt. Wir werden nun Regeln einführen, um dem Wettlauf nach unten in der globalen Lieferkette ein Ende zu setzen".
Zu den abseits Stehenden meinte Philip Jennings: "Wal-Mart, der weltgrößte Einzelhändler, ist völlig außer Tritt. Durch die Nichtunterzeichnung sinkt die Marke Wal-Mart auf einen neuen Tiefstand. Auch die Weigerung von Gap, mitzumachen, ist ein Fehler, den die Kunden nicht vergessen werden. Wir werden auch ohne sie Fortschritte erzielen".
Mit diesem verbindlichen Programm für Brand- und Gebäudeschutz-Reformen, gestützt auf unabhängige Inspektionen, von Arbeitnehmern geleitete Arbeitsschutz-Ausschüsse und die Gewährleistung des Gewerkschaftszugangs zu den Fabriken engagieren sich die Unterzeichner für die Unterstützung von Renovierungs-Maßnahmen in gefährdeten Fabrikgebäuden und die wirksame Behebung von Sicherheits- und Strukturprobleme. Ein wichtiger Punkt: Das Abkommen gewährt den Beschäftigten das Recht auf Ablehnung gefährlicher Arbeit, in Übereinstimmung mit dem IAO-Übereinkommen 155.
Kontakte
Tom Grinter, IndustriALL, Mobile: +41 79 79 693 44 99, TGrinter@industriALL-Union.org
Richard Elliott, UNI Global Union, Mobile: +41 79 794 9709, richard.elliott@uniglobalunion.org