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UNI Europa Post&Logistik Seminar im Rahmen des ESF
Von 1. bis 4. Juli fand das 6. Europäische Sozialforum in Istanbul statt. Mehr als 2.000 TeilnehmerInnen diskutierten über zahlreiche verschiedene Themen betreffend Zivilgesellschaft, Umweltschutz und Arbeit – um nur einige zu nennen – in Workshops und Seminaren und erarbeiteten zukünftige Strategien für eine gemeinsame Bewegung. In zahlreichen Seminaren, Workshops, Netzwerktreffen und Aktivitäten rund um das ESF, konnten neue Kontakte gemacht und neue Allianzen in ganz Europa gebildet werden.
In den Seminaren des öffentlichen Dienstleistungsnetzwerkes innerhalb des Europäischen Sozialforums brachte UNI Europa Post&Logistik das Thema der sozialen Konsequenzen der Liberalisierung und die Entwicklungen im Postmarkt ein. Eva-Britt Svensson, Abgeordnete des Europäischen Parlaments teilte in diesen Seminaren die Ansichten der Europäischen Gewerkschaftsföderationen und wird mit Sicherheit in der Zukunft eine neue Ansprechperson auf europäischer Ebene werden.
Die Situation der türkischen UPS ArbeiterInnen war ein Anliegen, dass speziell in der Treffen und Diskussionen hervorgehoben wurde. 120 ArbeiterInnen wurden inzwischen vom lokalen Management wegen ihrer Mitgliedschaft zur Gewerkschaft entlassen und Tümtis, die türkische TransportarbeiterInnengewerkschaft, organisiert Proteste dagegen vor den UPS Geschäftsstellen und bei jeder anderen Gelegenheit. UNI Europa Post&Logistik unterstützt diesen Kampf – eine nationale Gewerkschaft zu bekämpfen bedeuetet für uns einen Kampf mit der gesamten globalen Gewerkschaftsbewegung zu haben.
Gemeinsam mit NGOs und Gewerkschaften aus den nordischen Ländern organisierte UNI Europa Post&Logistik einen speziellen Workshop zur Liberalisierung von öffentlichen Dienstleistungen im Allgemeinen und Postdienstleistungen im Speziellen. In diesem Seminar bekamen die TeilnehmerInnen einen Überblick über die sozialen Konsequenzen der Postmarktliberalisierung innerhalb der Europäischen Union. Gewerkschaften aus Norwegen benutzten diese Informationen in ihrem Kampf gegen die Lieberlaisierung. Da Norwegen kein Mitglied der Europäischen Union ist, kann die Regierung die Implementierung der Postdienstleistungsrichtlinie verweigen. Die Stimmung im Land stimmt die Gewerkschaften optimistisch, die beteiligten EntscheidungsträgerInnen davon zu überzeugen, dies wäre jedoch das erste Mal, dass Norwegen eine Richtlinie aus Brüssel ablehnt, daher sind die Konsequenzen noch nicht absehbar.
“In unserem Kampf gegen die Auswirkungen der Liberalisierung des Postsektors ist es wichtig als Gewerkschaft sich auch nach Kontakten in NGOs und der Zivilgesellschaft umzusehen“, sagt Cornelia Berger von UNI Europa Post&Logistik. „Wir müssen jede Gelegenheit wie diese nutzen um Netzwerke aufzubauen, Kontakte mit anderen Menschen auch außerhalb der Gewerkschaften zu knüpfen und Allianzen für zukünftige Zusammenarbeit zu bilden.“