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Neuer Bericht über globalen Druck auf Einzelhandelsangestellte
In einer weltweiten Erhebung bei UNI-Mitgliedsorganisationen berichten 80% der Befragten, dass die unsicheren Arbeitsverhältnisse im Einzelhandel in den letzten fünf Jahren stark zugenommen haben, was für die Arbeitskräfte wenig Beschäftigungsschutz, niedrige Löhne und reduzierten Arbeitszeit bedeutet.
Im Globalen Einzelhandelsbericht heißt es, dass 2011 rund 40% der Umsatzerlöse auf die 250 größten Konzerne im Sektor entfielen. Die durchschnittlichen führenden Einzelhändler erzielten 2011 Einnahmen von 17 Milliarden USD. Die Top Retailer, angeführt von Wal-Mart, wiesen 29% des Einzelhandels-Gesamtumsatzes aus.
UNI-Generalsekretär, Philip Jennings, erklärte anlässlich der Lancierung des Berichts auf der globalen UNI Handel-Konferenz in Buenos Aires: "Globale Einzelhändler können im gegenseitigen Wettbewerb miteinander stehen, haben aber dennoch eines gemeinsam: sie verfolgen eine Kostendämpfung von den Lieferketten bis zu den Arbeitsplätze im Einzelhandel. Prekäre Beschäftigungsverhältnisse haben im letzten Jahrzehnt sprunghaft zugenommen, weshalb es für Handelsangestellte immer schwieriger wird, über die Runden zu kommen. Kauflustige kommen scharenweise nach New York, ohne zu wissen, dass 56% der Einzelhandelsangestellten weniger als 10 $ pro Stunde verdienen.
"Gewerkschaften aus aller Welt, vor allem aus Asien, erklärten auf der Konferenz in Buenos Aires, dass die prekäre Arbeit entlang der gesamten Lieferkette epidemische Ausmaße erreicht hat; das Brandschutz- und Gebäudesicherheitsabkommen für Bangladesch ist daher von größter Bedeutung. Es sollte die neue Norm in ganz Asien sein".
"Wir leben in einer stark vernetzten Wirtschaft, die aber für die 99% nicht funktioniert, ebenso wenig für diejenigen in prekären Arbeitsverhältnissen, die - ob sie im Handel oder in anderen Sektoren tätig sind - alle eine Lohnerhöhung verdienen".
Die im Rahmen der Umfrage Befragten erklären auch mehrheitlich, dass die Arbeitgeber im Einzelhandel ihres Landes häufig die Schichten verändern, oft von Woche zu Woche, Personal über Agenturen einstellen und Teilzeitkräfte beschäftigen. Über 40 Prozent berichten, dass die Arbeitgeber häufig Teilzeitkräfte mit zeitlich befristeten Verträgen beschäftigen, Personen mit individuellen Verträgen und Schulung oder Probezeiten nutzen, um dem Betreffenden eine Vollzeitbeschäftigung zu verwehren.
Die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen ist die Folge von weitverbreiteter Deregulierung im Einzelhandel, im Finanz- und Konsumentenbereich und von Veränderungen bei der Flächennutzungspolitik und den kartellrechtlichen Regelungen. Zudem glauben die Einzelhändler, die Verkaufspreise auf vielen Märkten nicht erhöhen zu können und suchen andere Wege zur Kosteneinsparung.
Die in Buenos tagenden Gewerkschaftsführer erklärten, sie befürchteten die Verbreitung von Nullstunden-Verträgen, die den Arbeitgebern Flexibilität auf Kosten der Arbeitnehmer gebe.
Die Handelsangestellten sind auch von der wachsenden Konzentration in diesem Sektor betroffen, die bewirkt, dass in vielen Ländern einige wenige Unternehmen einen sehr hohen Marktanteil haben. So beherrschen beispielsweise die fünf größten Einzelhandelsfirmen 88% des Lebensmitteleinzelhandels in Schweden, 85% in Dänemark und 84% in Finnland. Im Vereinigten Königreich kontrollieren die vier größten Verbrauchermarktketten zwei Drittel des Lebensmittelhandels und die vier größten Discounter teilen sich 86% des Marktes in Südkorea.
Da viele Firmen den Sättigungspunkt auf ihren Inlandsmärkten erreichen, investieren die größten Konzerne massiv in die globale Expansion. Der globale Handel verlangt eine intensivere globale Gewerkschaftszusammenarbeit und die Aushandlung von Globalen Rahmenabkommen zur Gewährleistung eines ethisch unbedenklichen, sozialverträglichen Handels.
Die Verfasserin des Berichts, Stephanie Luce, schloss mit der Feststellung: "Von Seiten der Gewerkschaft werden umfassende und wirksam koordinierte Anstrengungen erforderlich sein, um diesen Trend, der die Beschäftigten in eine besonders ungeschützte Position bringt, umzukehren".
Kontaktinformationen für Medien:
Der vollständige Bericht in Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch und Schwedisch ist auf der UNI-Website abrufbar unter www.uniglobalunion.org
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