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Manor - Gericht verfügt Wiedereinstellung
Das im Kanton Genf zuständige Gericht für die Regelung von kollektiven Arbeitsbeziehungen (Chambre des relations collectives de travail CRCT) verlangt von Manor, die aktive Gewerkschafterin und Unia-Delegierte Marisa Parlong wieder einzustellen. Pralong war entlassen worden, weil sie sich in der lokalen Presse gegen die Ausweitung der Sonntagsverkäufe geäussert hatte.
Die Gewerkschaft Unia hatte die Chambre des relations collectives de travail CRCT aufgefordert, provisorische Massnahmen zu verfügen, bis das Urteil vorliegt, um bei Manor die Ausübung der gewerkschaftlichen Grundrechte sicherzustellen.
Genfer GAV untersagt Entlassungen wegen gewerkschaftlichem Engagement
Die CRCT hat nun im Bezug auf den Schutz von aktiven Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern einen für die ganze Schweiz historischen Entscheid gefällt, der sich auf den Gesamtarbeitsvertrag für den Detailhandel im Kanton Genf stützt. Dieser untersagt Entlassungen wegen gewerkschaftlichem Engagement.
Das Schweizerische Obligationenrecht hingegen bezeichnet Entlassungen aufgrund eines gewerkschaftlichen Engagements lediglich als missbräuchlich. Es sieht zwar Entschädigungszahlungen, nicht aber eine Wiedereinstellung vor. Aus diesem Grund war die Schweiz mehrmals bei der Internationalen Arbeitsorganisation IAO eingeklagt und von dieser auch aufgefordert worden, den in den IAO-Konventionen festgelegten Schutz von aktiven Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern im Gesetzt zu verankern.
Gericht verfügt Wiedereingliederung
Die CRCT hat nun mit ihrem Entscheid, die von Unia geforderte provisorische Wiedereingliederung von Marisa Pralong zu verfügen, Mut und eine hohe Fachkompetenz bewiesen. Gerade in der aktuellen wirtschaftlichen Krise ist es nötiger denn je, die Gewerkschaftsrechte weiterzuentwickeln und in den Betrieben aktive Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter schützen.
Marisa Pralong, deren Arbeitsvertrag auf den 30. April gekündigt wurde, ist gemäss dem Urteil also immer noch bei Manor angestellt. Die Gewerkschaft Unia fordert Manor auf, Marisa Pralong mit allen ihren Rechten und Pflichten wieder zu integrieren und sie sowohl als Person wie auch als aktive Gewerkschafterin zu respektieren. Die Unia fordert Manor zudem auf, unverzüglich mit Unia über die Bildung einer Personalkommission bei Manor zu verhandeln.
Weitere Information zu diesem Thema: http://www.unia.ch/news_aktionen.9.0.html?&no_cache=1&L=0&tx_ttnews[backPid]=3403&tx_ttnews[tt_news]=4384&cHash=77135fea97
Für Rückfragen :
Alessandro Pelizzari, Regionalsekretär Unia Genf,
Andreas Rieger, Co-Präsident Gewerkschaft Unia
Von: Kommunikation Unia