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Finanzangestellte müssen eines neuen Finanzregulierungssystems sein
Millionen von Finanzangestellten könnten das wirksamste Frühwarnsystem für Übertretungen von Regulierungs-Standards durch Finanzunternehmen darstellen, heißt es in einem Vorschlag, den die globale Gewerkschaft UNI Global Union diese Woche veröffentlicht.
Im Vorfeld des G20-Finanzgipfeltreffens am 15. November in Washington fordert UNI Global Union alle maßgeblichen internationalen Regulierungsgremien auf, ein strukturiertes Verfahren für ein Bottom-Up-Monitoring durch die Angestellten einzuführen und auf diesem Wege das von ihnen wahrscheinlich vereinbarte neue Finanzregulierungssystem ungeachtet seiner Form zu stärken.
Der Vorschlag wird den Vertretern von Finanzsektorsektor-Gewerkschaften an der UNI-Europa-Finanz-Konferenz am 6. November in Wien offiziell unterbreitet. UNI wandte sich heute jedoch auch mit Vorschlägen an den Chef des Internationalen Währungsfonds, Dominique Strauss-Kahn, den Präsidenten des Rates der Europäischen Union Nicolas Sarkozy, den Präsidenten der Europäischen Kommission, José Manuel Barroso, den Vorsitzenden der Eurogroup und Premierminister von Luxemburg, Jean-Claude Juncker, sowie den Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet. Ferner senden die UNI-Mitgliedsorganisationen entsprechende Schreiben an ihre nationalen Regierungen und Regulierungsbehörden.
Gemäß den Anregungen könnten die drei Millionen UNI-Mitglieder im Finanzsektor, die in Unternehmen in 98 Ländern tätig sind, die Einhaltung von Regulierungs-Standards laufend überwachen und dem UNI-Hauptsitz über die 215 UNI- Finanzsektor-Gewerkschaften Übertretungen melden. UNI würde dann den Regulierungsgremien alle drei Monate einen Bericht vorlegen, in dem ernste Regelverstöße, Risiken und Trends hervorgehoben werden.
UNI Global Union-Generalsekretär Philip Jennings erklärte: "Unsere drei Millionen Mitglieder, die in Finanzunternehmen in allen Teilen der Welt arbeiten, müssen die Augen und Ohren eines neuen Finanzregulierungs-Systems sein. Die Top-Down-Aufsicht der nationalen Regulierungsbehörden hat eindeutig versagt. Wir schlagen ein verstärktes internationals Finanzregulierungssystem mit einem Bottom-Up-Ansatz und einem Frühwarnsystem vor, das aktiviert wird, wenn Unternehmen die neuen Regelungen auf krasse Weise missachten.
"Als globale Gewerkschaft verfügen wir über einen einmaligen Wirkungskreis, ein fundiertes Wissen und eine reiche Erfahrung im Finanzbereich, die zu der Gewährleistung einer angemessenen Aufsicht und Kontrolle beitragen und eine Wiederholung unverantwortlicher Praktiken, die unser Finanzsystem an den Rand des Zusammenbruchs geführt haben, verhindern können.
"Unser Vorschlag stellt ein neues Vorgehen für Gewerkschaften dar. Mit bloßer Kritik an den Auslösern der Krise ist es nicht getan: Wir tragen eine große Verantwortung gegenüber unseren Mitgliedern und allen Angestellten, deren Arbeitsplätze aufgrund der Finanzkrise gefährdet sind, und wir wollen dieser Verantwortung gerecht werden, indem wir als Partner in einem neuen Finanzregulierungs-Monitoring-Verfahren mitwirken, um sicherzustellen, dass es nie mehr so weit kommt".
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Der Vorschlag:
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