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Die UNI nimmt den IGB-Appell für eine globale Organisierungsoffensive auf
Beim IGB-Weltkongress lancierte die IGB-Generalsekretärin Sharan Burrow die Herausforderung, wonach weitere 20 Millionen Beschäftigte organisiert werden sollen. Und die UNI nahm die Herausforderung an.
Während einer Sitzung zum Thema Organisationsarbeit und Aufbau von Macht für die Beschäftigten zeigten die UNI und ihre globalen Partnergewerkschaftsverbände IndustriALL und ITF, wie sie sich weltweit erfolgreich in der Schlacht zugunsten der Organisationsarbeit behaupten – von der Türkei über Bangladesch bis hin zu Kolumbien.
Auf dem Podium waren neben Beschäftigten von der Handelsgewerkschaft Unión in Kolumbien, der Tumtis aus der Türkei und Textilbeschäftigten aus Bangladesch auch die Generalsekretäre von UNI, IndustriALL und ITF, d.h. Philip Jennings, Jyrki Raina und Steve Cotton, und zeigten damit Stärke und Geeintheit.
Die Botschaft aller Redner war einfach: Wir verändern die Spielregeln in der globalen Lieferkette.
Drei der bedeutendsten Errungenschaften dabei wurden in den Stellungnahmen der Beschäftigten hervorgehoben: – eine Kollektivvereinbarung für DHL in der Türkei, die gegen alle Widerstände erkämpft wurde; die erste Kollektivvereinbarung in der Geschichte des Einzelhandels in Kolumbien mit Gültigkeit für 12.000 Beschäftigte in 73 Carrefour-Geschäften (jetzt im Eigentum von Cencosud) und 50.000 neue Gewerkschaftsmitglieder in Bangladesch in Reaktion auf die Rana-Plaza-Tragödie.
Noch vor ein paar Jahren arbeitete Luz Marina Díaz Jiménez in einem kolumbianischen Carrefour-Geschäft. Mittlerweile hat sie ihre Chance genutzt: Sie leitet jetzt die Handelsgewerkschaft Unión und leistet damit einen Beitrag zur Verteidigung der Rechte ihrer Kolleginnen und Kollegen.
Sie berichtete vor den IGB-Teilnehmern, dass ‒ ohne Unterstützung durch die UNI ohne die Gründung der Gewerkschaft ‒ viele Beschäftigte einen Verlust ihrer Arbeitsplätze zu befürchten gehabt hätten, als das chilenische multinationale Unternehmen Cencosud die Carrefour-Geschäfte in Kolumbien übernahm.
UNI-Generalsekretär Philip Jennings zollte Luz Marina und den anderen jungen Leute in Kolumbien Tribut dafür, dass sie es wagen, der Gewerkschaftsbewegung in einem der gefährlichsten Länder der Welt Energie einzuhauchen, sich zu engagieren und sich als Gewerkschafter zählen zu lassen.
Jennings meinte: „Wir verändern die Kultur in Kolumbien, beginnend mit Carrefour. Luz Marina hatte den Mut, diese Führungsrolle zu übernehmen, weil sie erkannte, dass sie etwas für ihr Land tun könnte. Sie und andere junge Kolumbianer/innen sind über die Furcht hinausgewachsen.‟
„Wir hören aber bei Carrefour/Cencosud in Kolumbien nicht auf. Mit der Unterstützung des IGB und unserer anderen Partner führen wir Projekte im Handel, aber auch im Sektor für Eigentumsdienste, der Finanzbranche und vielen mehr durch. Wir haben unser Globales Rahmenabkommen mit Carrefour als Hebel eingesetzt und dadurch die Dynamik verändert. Sicherlich gibt es auch Risiken, die wir nicht unterschätzen, aber wir engagieren uns entschlossen für unsere Durchbruch- und Organisationskampagnen auf der ganzen Welt, in allen unseren Regionen und allen unseren Sektoren.‟