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Berlin, 22. Mai 2014

Trotz harter Konkurrenz wurde der CEO von Amazon, Jeff Bezos, heute zum schlechtesten Chef der Welt gewählt, womit er sich gegen mehrere andere Serien-Arbeitnehmerrechtsverletzer, darunter auch Walmart, durchgesetzt hat.

Aus der vom IGB organisierten und beim IGB-Weltkongress angekündigten Abstimmung, an der sich 20.000 Wähler beteiligten, ging Bezos als „Sieger“ hervor.

Bezos’ Auszeichnung als schlechtester Arbeitgeber der Welt kommentierte der Generalsekretär der UNI Global Union, Philip Jennings, mit den Worten: „Wir akzeptieren das Amazon-Modell der New Economy nicht. Das Modell dieses Unternehmens ist nicht nachhaltig und basiert darauf, dass seine Mitarbeiter, ganz gleich ob Festangestellte, Teilzeitkräfte oder Zeitarbeitskräfte, wie entmenschlichte Roboter behandelt werden.“

„Bezos wird als großer Innovator betrachtet, aber Amazon verdankt seinen Erfolg einer Zukunftsvision, in der Beschäftigte wie Fabrikarbeiter aus dem 19. Jahrhundert behandelt werden. Das Amazon-Modell ist eine Mogelpackung, bei der öffentliche Mittel verwendet werden, während dieselbe Öffentlichkeit missbraucht wird, Profite zur Vermeidung von Steuerzahlungen außer Landes geschleust werden und eine Kultur der prekären Beschäftigung geschaffen wird. In Amazons sogenannten „fulfilment“ distribution centres, zu Deutsch wörtlich Erfüllungs-Vertriebszentren, gibt es absolut nichts Erfüllendes.

„Bezos repräsentiert das Bild der New Economy auf die schlechteste Art und Weise überhaupt, weshalb ihn das breite Publikum zum schlechtesten Boss des Planeten gewählt hat. Wer weiß, wie viele der 15.000 Beschäftigten von Amazon Deutschland für ihn gestimmt haben. Bezos hat die Wahl gewonnen, denn wenn wir, das Volk, uns nicht gegen Amazons Vision von der New Economy wehren, dann wird das keiner tun, nicht die Regierungen und schon gar nicht die Unternehmen selbst.

„Wir haben die globale Lieferkette mit dem Bangladesch-Abkommen verändert und werden das in Bezug auf Amazon wieder tun. Vereint sind wir eine mächtige Stimme für die arbeitende Bevölkerung dieser Welt, einschließlich für die sowohl fest als auch befristet angestellten Amazon-Beschäftigten. Wir unterschätzen die Herausforderung nicht, aber die Gewerkschaftsbewegung wird diesen Kampf mit Unterstützung der breiter gefassten sozialen Bewegung, einschließlich vieler führender NGOs gewinnen.“

„UNI und alle unsere Partner aus der Gewerkschaftsbewegung und aus der gesamten breiter gefassten sozialen Gesellschaft fordern Amazon-Aktionäre und -Investoren dringend auf, bei der Jahreshauptversammlung heute Abend hinzuhören und aufzuhorchen. Sie müssen Druck hinsichtlich eines Wandels von Innen ausüben und wir werden Druck von außen machen“, schloss Jennings.

Einige der Gründe, aus denen Jeff Bezos zum schlechtesten Arbeitgeber der Welt gewählt wurde:

• Amazon behandelt seine Mitarbeiter wie Roboter und zwingt sie, viele Arbeitsstunden lang unter enormem Stress und schlechten Bedingungen zu arbeiten.
• Amazon-Beschäftigte in den Vertriebszentren müssen am Arm befestigte Datenendgeräte tragen, die jeden ihrer Schritte überwachen.
• Es gibt keine festen Vereinbarungen über Pausen und Geschwindigkeit
• Die Amazon-Kultur verbreitet Mobbing und Schikane.

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