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Amazon Beschäftigte streiken wieder
Die neuen Streiks um einen Tarifvertrag beim Online-Versandhändler Amazon werden auch am Bad Hersfelder Amazon Standort fortgesetzt. Ab der Nachtschicht ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di die Beschäftigten der beiden Versandzentren FRA1 und FRA3 zu einer zweitägigen Arbeitsniederlegung auf. Der Streik beginnt mit der Nachtschicht und endet am Mittwoch, den 18.03.15 mit der Spätschicht.
Im festgefahrenen Tarifkonflikt mit Amazon geht ver.di nun in das dritte Jahr der Auseinandersetzung. Seit April 2013 kommt es immer wieder zu Streiks, an denen sich zunächst die Standorte Bad Hersfeld und Leipzig beteiligten und die zuletzt auf sechs (Graben, Rheinberg, Werne, Leipzig , Koblenz, Bad Hersfeld) der acht Standorte mit Versandzentren ausgeweitet worden sind. Bisher lehnt es Amazon kategorisch ab, mit ver.di einen Tarifvertrag abzuschließen.
Bernhard Schiederig, Landesfachbereichsleiter Handel Hessen und für Tarifpolitik verantwortlich, geht von einer längeren Auseinandersetzung aus: „Wir haben einen langen Atem und werden immer wieder Nadelstiche setzen. Amazon muss damit rechnen, dass wir unsere Streiks flexibler gestalten und Arbeitsabläufe immer wieder gestört werden. An unserer Forderung nach einer Tarifbindung von Amazon halten wir fest.“
Amazon versucht unterdessen, sein Image in der Öffentlichkeit und bei den Kunden aufzupolieren. Mancherorts wird ein Blick hinter die Kulissen ermöglicht und Medienvertreter, Politiker und Kunden werden zu Besuchen in den Versandzentren eingeladen. Amazon will sich als guter Arbeitgeber präsentieren. Auch Amazon-Beschäftigte treten in Medien auf, um für ihr Unternehmen zu sprechen. Dazu Gewerkschaftssekretärin Mechtild Middeke: „Zu einem guten Arbeitgeber gehört, dass er die Löhne und Arbeitsbedingungen nicht einseitig festlegt, sondern diese mit Repräsentanten der Belegschaft verhandelt. Die elf-köpfige Tarifkommission aus ver.di Mitgliedern bei Amazon bietet sich als Verhandlungspartner an. Mit jedem Streik erneuern wir unser Angebot, zu verhandeln. Die Beschäftigten bei Amazon machen einen guten Job, der besser bezahlt werden muss.“
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