DHL kündigte massive Entlassungen im Luftfrachtzentrum in Brüssel an!
Die derzeitige Wirtschaftskrise und die damit verbundenen Verluste in Umsatz und Sendungen, diente Deutsche Post DHL als Argumentation, am Montag, den 8. Juni, Kündigungen im Luftfrachtzentrum in Brüssel anzukündigen.
Das belgische Management vor Ort, informierte bereits die Belegschaft schriftlich über mögliche Abfertigungszahlungen im Falle einer Kündigung. Die belgischen Gewerkschaften sehen dies als Respektlosigkeit gegenüber den ArbeitnehmerInnen und deren VertreterInnen. Diese Vorgehensweise steht im Widerspruch zur Bedeutung von "Respekt und Resultaten", den Prinzipien des Unternehmens.
Die belgischen Gewerkschaften sind bereit gegen die geplanten Kündigungen zu kämpfen und können mit der vollen Unterstützung durch UNI und UNI europa, die globale Gewerkschaftsföderation und deren regionales Sekretariat für die ArbeitnehmerInnen im Sektor Post&Logistik, rechnen.
Diese Ankündigungen entsprechen auch nicht der Regelungen über Information und Konsultation im Europäischen Betriebsratsabkommens von Deutsche Post DHL. Während der letzten EBR Plenarsitzung letzten Donnerstag, den 4. Juni, informierte das Management die Mitglieder des EBR nicht über die geplanten Entlassungen in Belgien.
Das EBRF übergab eine gemeinsame Erklärung aller Mitglieder sämtlicher Länder Europas in denen Deutsche Post DHL operiert an das Management. Sie forderten darin mehr Respekt gegenüber den ArbeitnehmerInnen, die Einbeziehung von lokalen und europäischen ArbeitnerhmerInnenvertreterInnen in geplant Änderungen so früh als möglich, sowie keine weiteren Kündigungen als Antwort auf die gegenwärtige Krise. Diese Erklärung schien jedoch auf Seiten des Managements auf taube Ohren gestossen zu sein, betrachtet man deren Verhalten diese Woche in Belgien.
UNI und UNI europa Post&Logistik unterstützen sämtliche Aktionen der belgischen Gewerkschaften und der Belegschaft in Deutsche Post DHL. Die Salamitaktik des Managements bezüglich der Missachtung des Informations- und Konsultationsrechts soll die Rechte der ArbeitnehmerInnen Schritt für Schritt reduzieren. UNI fordert daher das Deutsche Post DHL Management dazu auf, alle geplanten Massnahmen zu stoppen, bis der Informations- und Konsultationsprozess abgeschlossen wurde.
UNI Post&Logistik und ITF füren derzeit eine Kampagne für ein globales Abkommen. Das Ziel besteht darin, dass Deutsche Post DHL in deren Unternehmen auf der ganzen Welt Minimalrechte von ArbeitnehmerInnen anerkennt. Diese beinhalten das Recht auf menschenwürdige Arbeitsverhältnisse, die Vereinigungsfreiheit und die Resprektierung des lokalen Arbeitsrechts. Bis jetzt zeigte sich das Unternehmen jedoch eher unwillig einen globalen sozialen Dialog mit den globalen Gewerkschaften darüber einzurichten.
Mehr Informationen zu den Kündigungen in Belgien zu finden unter: http://www.tijd.be/nieuws/ondernemingen_industrie/Tot_450_jobs_weg_bij_DHL_in_Belgie.8193870-434.art und http://www.standaard.be/Artikel/Detail.aspx?artikelId=DMF20090608_064