Wenn du einen Job willst, ziehe nach Deutschland oder Tschechien!
Die Geschäftsleitung benötigte lediglich 17 Minuten um unsere KollegInnen, die viele Jahre loyale Beschäftigte von DHL waren, darüber zu informieren, dass ihre Arbeitsplätze in Belgien abgebaut werden und sich ihr Leben für immer ändert. Mehr als 700 ArbeitnehmerInnen sind davon betroffen und wurde dazu aufgefordert nach Deutschland oder Tschechien zu ziehen, wenn sie ihren Arbeitsplatz behalten wollen. Laut der Geschäftsleitung in Bonn, handele es sich bei dieser Entscheidung nicht um Einsparungsmaßnahmen, sondern um eine Umsiedelung um näher an den Großkunden zu sein und die Abläufe zu zentralisieren.
UNI Europa empfiehlt dem Management sich die Frage über ihre tatsächlichen Prioritäten zu stellen, wenn sie mit Maßnahmen wie diesen keine Kosten einsparen, aber über 700 Arbeitsplätze und Leben von mehreren hundert Menschen zerstören! Es ist lächerlich Menschen mit Familien, Kindern und einem sozialen Leben in Belgien anzubieten, nach Bonn, Leipzig oder Prag umzuziehen. UNI rechnet nicht damit, dass die Betroffenen tatsächlich von dieser Option gebrauch machen und auch nicht mit einem entsprechenden Anstieg an Arbeitsplätzen in den genannten Ländern.
Die Beschäftigten von DHL werden von einem Land ins andere geschoben wie Schachfiguren. Dieses Verhalten läßt sich weltweit im Unternehmen beobachten. Für UNI bedeutet dies die Missachtung von Beschäftigten und steht im krassen Gegensatz zu den Aussagen des Deutsche Post DHL Managements, wenn sie „Respekt“ als einen ihrer beiden Hauptwerte bezeichnen.
- Wir fordern einen offenen und ehrlichen Dialog mit den Gewerkschaften über Alternativen zur Schließung und Lösungen für die betroffenen Beschäftigten und ihren Familien.
- Wir fordern die volle Anerkennung der Gewerkschaften als gleichberechtigten Verhandlungspartner nicht nur in Belgien, sondern weltweit in Deutsche Post DHL.
- Wir fordern das Management von Deutsche Post DHL dringen auf, ein Global Agreement mit UNI zu unterzeichnen um damit zu gewährleisten, dass Gewerkschaften und ArbeitnehmerInnenvertreterInnen über jeden strategischen Schritt des Unternehmens, wie er derzeit in Belgien erfolgt, informiert und in die Entscheidungen mit eingebunden sind.
Wir möchten hiermit unsere volle Unterstützung und Solidarität mit den belgischen Gewerkschaften zum Ausdruck bringen und werden alles in unserer Macht stehende Unternehmen, unsere belgischen KollegInnen in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen. Wir fordern auch alle Mitgliedsgewerkschaften von UNI auf, die belgischen KollegInnen zu unterstützen und ihre Solidarität mit ihnen zum Ausdruck zu bringen, um ihnen damit zu helfen ihre Probleme zu lösen und ihnen Kraft für ihre Verhandlungen mit dem DHL Management zu geben, Lösungen im Sinne der Beschäftigten zu erlangen.
In Solidarität!
Hoch die internationale Solidarität!