Deutsche Post DHL Beschäftigte fordern Respekt
Respekt, so lautet die Forderung der Beschäftigten bei Deutsche Post DHL zum Start einer weltweiten Aktionswoche, in deren Rahmen eine globale Vereinbarung zum Schutz der Arbeitnehmer/innenrechte angestrebt wird und Missstände in den Betrieben des Unternehmens angeprangert werden.
Ein neuer Bericht, der von der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF) gemeinsam mit der UNI erarbeitet wurde, enthüllt einige häufig genannten Taktiken des Unternehmens, um Arbeitnehmer/innen einzuschüchtern, die sich für menschenwürdige Arbeitsbedingungen und das Recht auf gewerkschaftliche Organisierung einsetzen. Dazu gehören dem Bericht zufolge ungerechtfertigte Entlassungen, Schikanen, Diskriminierung, Probleme mit Beschäftigten bei Vertragsunternehmen, Täuschungsmanöver und der Einsatz von Lügendetektoren. Offensichtlich sind Gewerkschaftsmitglieder häufig die Zielscheiben solcher Maßnahmen. Vorfälle dieser Art werden aus Bermudas, Costa Rica, Guatemala, Indien, Italien, Kanada, Neuseeland, Portugal, Südafrika und den USA gemeldet.
Die Deutsche Post DHL behauptet zwar, Gewerkschafts- und Arbeitnehmer/innenrechte zu respektieren, aber Berichte aus aller Welt strafen sie Lügen.
“Das Problem ist, dass DHL und andere sich offensichtlich das System der Vertragsvergabe zunutze machen [in Italien], um sich aus der Verantwortung für die Angestellten der Vertragsunternehmen zu stehlen,” so Marco, der Verbindungsmann der italienischen Gewerkschaft FILT CGIL bei DHL, in dem Bericht.
Ein Beschäftigter in Guatemala namens Mario berichtet, er sei seiner Meinung nur deswegen entlassen worden, weil sein Vorgesetzter mitbekam, dass er an einer Versammlung von Beschäftigten teilnehmen wollte, die bei DHL eine Gewerkschaft gründen wollten.
Die reaktive Politik von Deutsche Post DHL im Hinblick auf die Erfüllung nationaler Vorschriften funktioniert ganz offensichtlich nicht. Stattdessen pflegt sie eine Unternehmenskultur frei nach dem Motto “Alles ist erlaubt, wofür man nicht bestraft wird”. Wahrer Respekt gegenüber den Beschäftigten würde ein echtes Engagement für die Umsetzung von Best-Practice-Modellen bedeuten. Darum fordern ITF und UNI eine globale Vereinbarung für die Beschäftigten bei DHL.
In mindestens 17 Ländern rund um den Globus werden Arbeitnehmer/innen Protestaktionen gegen diese Ungerechtigkeiten durchführen. UNI, ITF und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) werden heute am DHL-Haupsitz in Bonn eine Pressekonferenz einberufen.
Den vollständigen Bericht und weitere Informationen zur Aktionswoche finden Sie unter: www.itfglobal.org/dhlblog
Die UNI ist der globale Gewerkschaftsverband für den Bereich Postdienste und Logistik und vertritt weltweit 2,5 Millionen Beschäftigte. Die ITF vertritt Verkehrsgewerkschaften und hat weltweit fast 5 Millionen Mitglieder.
Kontakt:
Neil Anderson, E-Mail neil.anderson@uniglobalunion.org oder Telefon: +41 79 508 2616
Sam Dawson, E-Mail: dawson_sam@itf.org.uk oder + 44 (0)20 7940 9260