UNI Global Union stellt die Glaubwürdigkeit des CEO von DHL in Frage
UNI Global Union stellt die Glaubwürdigkeit des CEO von DHL in Frage
UNI Global Union sagt, dass die Glaubwürdigkeit des CEO von Deutsche Post DHL nach der Hauptaktionärsversammlung vom 25. Februar in Frankfurt angezweifelt werden muss.
UNI Global Union sagt, dass die Glaubwürdigkeit des CEO von Deutsche Post DHL nach der Hauptaktionärsversammlung vom 25. Februar in Frankfurt angezweifelt werden muss. Dies musste nach der Beantwortungen der Fragen von UNI und ITF sowie der Interventionen zur Beschäftigungspolitik des Unternehmens von AktionärInnen durch CEO Frank Appel festgestellt werden.
Begeitet wurde die Hauptaktionärsversammlung durch Protestaktionen organisiert von UNI und ITF vor dem Veranstaltungsort. Dort wurde vor allem auf die stattfindenden Arbeitsrechts- und Menschenrechtsverletzungen von Deutsche Post DHL weltweit hingewiesen. UNI und ITF versuchen bereits seit einiger Zeit ein globales Rahmenabkommen mit Deutsche Post DHL zu verhandeln, um genau diese Praktiken zu verhindern und zu regulieren, bis dato verweigerte das Unternehmen einem solchen Abkommen zuzustimmen.
Die Proteste richteten sich speziell gegen Menschenrechtsverletzung bei DHL, durch Lügendetektortests an MitarbeiterInnen. ArbeitnehmerInnen wurden, aufgrund ihrer Antworten im Rahmen dieser bekanntermassen unzuverlässigen und unseriösen Tests gekündigt. Die Aktionen demonstrierte den AktionärInnen wie diese einschüchternden und illegalen Praktiken durchgeführt werden. Ausserdem wurde ein von den Gewerkschaftsföderationen erstelltes Dossier über die Verletzungen der ArbeitnehmerInnenrechte durch DHL an die AktionärInnen verteilt. Während der Hauptaktionärsversammlung wurde von mehreren AktionärInnen auf das Dossier verwiesen und vielen stellten dem CEO Fragen zu den klar unbefriedigenden Arbeitsbeziehungen in DHL.
In der Hauptaktionärsversammlung sprachen UNI und ITF das Thema der Verwendung von Lügendetektoren und speziell den Fall von Edwin Velasquez Ayala aus Kolumbien an. Er wurde nach einem Lügerdetektortest, der an der gesamten DHL Belegschaft in Bogota, nach einem geringfügigen Diebstahl durchgeführt wurde, entlassen. Der Diebstahl wurde nie richtig geprüft und Edwin wurde auch nie die Gelegenheit gegeben zu diesen haltlosen Unterstellungen Stellung zu nehmen oder zu hinterfragen warum er tatsächlich gekündigt wurde oder woduch er diesen Test anscheinend nicht „bestanden“ hat. Während des Lügendetektortests wurden auch sehr offensive und unakzeptable Themen hinterfragt einschliesslich Fragen zu seiner Familie, deren Gewohnheiten, Beziehungen und Fragen darüber ob sie vielleicht Kriminelle wären!
Das Unternehmen wurde auch zu ihren anti-Gewerkschaftsaktivitäten in Indien befragt, wo die Einführung eines bereits vereinbarten Tarifvertrages verzeigert wird, sowie zur Situation in andere Länder, wo Gewerkschaften nicht anerkannt werden und Beschäftigte Angst um ihren Arbeitsplatz haben müssen, wenn sie in einer Gewerkschaft aktiv werden. UNI und ITF betonten, dass Verhandlungen über ein globales Rahmenabkommen einen Mechanismus geben würde, diese Probleme gemeinsam zu lösen. Herrn Dr. Appels Antwort darauf war, dass DHL keinerlei Notwendigkeit sehe ein solches Abkommen zu unterschreiben. Er sagte weiters, dass Deutsche Post DHL den UN Global Compact unterschrieben habe und dass sie die Kernarbbeitsnormen der ILO respektierten, etwas, dass bereits mehrmals von UNI und ITF gefordert wurde, denn Verletzungen beider Abkommen sind beschrieben im UNI und ITF Dossier, was ebenfalls durch mehrere AktionärsvertreterInnen angesprochen wurde.
UNI und ITF unterstrichen ihre Bedenken bezüglich der Glaubwürdigkeit der Antworten des CEOs, da Dr. Appel bei der Hauptaktionärsversammlung letztes Jahr noch ein klares Statement an die AktionärInnen abgab, wonach die Verwendung von Lügendetektoren nicht geduldet würde, was eindeutig widerlegt wurde. Die fortlaufende Anwendung von Lügendetektortests wurde eindeutig durch die Aussagen von Edwin Velasquez Ayala in Frankfurt belegt. In seiner Antwort überraschte Dr. Appel die Hauptaktionärsversammlung mit der kompletten Umkehr seiner Aussage von 2010, nämlich indem er erklärte, dass die Unternehmenspolitik von Deutsche Post DHL auch die Verwendung von Lügendetektortest beinhaltet und er die Details und Voraussetzungen ausführte.
Auch die Beantwortung der anderen gestellten Fragen veranlasste UNI Global Union die Aufrichtigkeit der Antworten im Hinblick vorangegangener Hauptaktionärsversammlungen zu hinterfragen. UNI war unzufrieden darüber, dass Dr. Appel scheinbar nicht die Wahrheit gesagt hat. „Vielleicht sollte Dr. Appel derjenige sein, der an den Lügendetektor angeschlossen wird vor allem nach seinen Antworten auf die Fragen von UNI Global Union in der Hauptaktionärsversammlung? Können wir dem was er uns als AktionärInnen sagte noch trauen?“, sagte Neil Anderson, Abteilungsleiter von UNI Post&Logistik Global Union.