Die UNI IKEA-Allianz einigte sich auf einen Mobilisierungsplan
Beschäftigte von IKEA Türkei berichten über die gewerkschaftsfeindlichen Übergriffe der Unternehmensleitung, einschließlich derBelästigungvon Familienangehörigen bei ihnen zu Hause.
• Die UNI IKEA Global Union-Allianz fordert IKEA auf, ihre Werte zu respektieren und die Gewerkschaftsrechte im türkischen Franchise-Unternehmen zu wahren.
• Die UNI IKEA-Allianz einigte sich auf einen Mobilisierungsplan, um IKEA dazu zu bringen, sich gegenüber der türkischen Gewerkschaft fair zu verhalten und eine gemeinsame Vereinbarung über einen sozialen Dialog mit Koop-Is zu unterzeichnen.
• IKEA-Beschäftigte und GewerkschaftsführerInnen der ganzen Welt fordern Respekt für die Beschäftigten von IKEA Türkei
• Türkische ArbeitnehmerInnen und die Koop-Is werden am 8. September um 16.30 Uhr eine Demonstration in Istanbul veranstalten.
8. September 2012, Istanbul, Türkei – Die UNI IKEA Global Union-Allianz beschloss heute einen neuen Mobilisierungsplan zur Unterstützung der türkischen IKEA-Beschäftigten, nachdem IKEAs türkischer Franchisenehmer Mapa gezeigt hat, dass er nicht zu seinem Versprechen,einen Dialog mit der Gewerkschaft Koop-Is aufzunehmen, steht.
Koop-Is organisiert ArbeitnehmerInnen in allen fünf IKEA-Ladengeschäften in der Türkei. Trotz aller Bemühungen der Gewerkschaft, mit der türkischen IKEA-Geschäftsleitung ins Gespräch zu kommen, hat diese es abgelehnt die Gewerkschaft anzuerkennen und ein gemeinsamesProtokoll über einen sozialen Dialog zu unterzeichnen, dases den Beschäftigten erlauben würde, der Gewerkschaft ohne Angst vor Repressalien durch das Unternehmen beizutreten.
Es wird berichtet, dass das Unternehmen eine Kampagne gestartet hat, mit der sie die Beschäftigten davon abhalten möchte, der Gewerkschaft beizutreten und um diejenigen, die bereits eingetreten sind, zu einem Austritt zu bewegen. Zudem wird über Einschüchterungsversuche und Bedrohung von Familienmitgliedernbei ihnen zu Hause berichtet.
„Wir fordern die Konzern-Geschäftsleitung dazu auf, unverzüglich einzugreifen, um diesemBedrängen der Beschäftigten und ihrer Familien ein Ende zu bereiten“, so dieLeiterin von UNI Handel, Alke Boessiger. „Es ist völliginakzeptabel, dass die Geschäftsleitung von IKEA Türkei die Familien ihrer Angestellten überwacht oder sich in ihr Leben einmischt. Es zeichnet ein erschreckendes Bildvon der Einstellung des Unternehmens im Hinblick auf die Privatsphäre seiner Beschäftigten und deren Persönlichkeitsrechte.“
Am 5. Mai informierte die Geschäftsleitung von IKEA Mapa die ArbeitnehmerInnen in einem Brief darüber, dass das Unternehmen ihr Recht, einer Gewerkschaft beizutreten, respektiere und sich für sozialen Dialog und sozialen Frieden engagiere. Doch stattdessen weigert sich IKEA Mapa, einen Dialog mit der Gewerkschaft aufzunehmen und hat mittlerweile ein von Angst und Einschüchterung geprägtes Klima in dem Unternehmen geschaffen.
Die türkischen IKEA-Beschäftigten berichteten nicht nur von bedrohlichen Besuchen bei ihnen zu Hause, sondern auch von Bedrohung und Schikane am Arbeitsplatz. Einige ArbeitnehmerInnen wurden entlassen, da die Geschäftsleitung den Verdacht hegte, sie könnten der Gewerkschaft angehören.
Weitere Beschäftigte berichteten, dass IKEA-Manager der türkischen NiederlassungArbeitnehmerInnen zu einem Notar brachten, um sicherzustellen, dass sie aus der Gewerkschaft austreten werden.
Ein ehemaliger Mitarbeiter von IKEA Türkei und gewerkschaftlicher Organisationsbeauftragter beschrieb den steigenden Druck, dem er und andere Kollegen ausgesetzt waren, als die Manager von IKEA Türkeivon der Organisationskampagne erfuhren.
„Der Arbeitgeber begann, auf verschiedene Art und Weise Druck auf uns auszuüben, was auch Bedrohungen und Anweisungen, nicht der Gewerkschaft beizutreten oder aus der Gewerkschaft auszutreten, beinhaltete“, so der Arbeitnehmer. „Die Geschäftsleitung erklärte, dass wir ohne jegliche Abfindung entlassen werden würden, wenn wir nicht aus der Gewerkschaft austreten und sollten wir gegen die Entlassung klagen, dann würde das Gerichtsverfahren zwei bis drei Jahre dauern und in dieser Zeit würde es uns ziemlich schlecht gehen. Einige Gewerkschaftsmitglieder wurden gezwungen, in problematischen Abteilungen oder ungünstigen Schichten zu arbeiten, weswegen viele Gewerkschaftsmitglieder schließlich gekündigt haben.“
Die UNI IKEA-Allianz erklärt sich solidarisch mit den ArbeitnehmerInnen und die Mitglieder der Allianz auf der ganzen Welt haben beschlossen, in ihren Heimatländern aktiv zu werden, um ihre solidarische Unterstützung ihrer türkischen KollegInnen zum Ausdruck zu bringen.
In einem Brief an den Vorstandsvorsitzenden der IKEA Gruppe,Mikael Ohlsson, erklärt die UNI IKEA-Allianz, dass sie „sich vollkommen solidarisch mit ihren Kolleginnen und Kollegen bei IKEA Türkei und ihrer Gewerkschaft Koop-Is in ihrem rechtmäßigen Kampf um die vollständige Durchsetzung ihres Rechts, ohne Angst vor Vergeltungsmaßnamen oder Anschuldigungen einer Gewerkschaft beitreten zu können, erklärt. Wir werden alles tun, um sie dabei zu unterstützen.“
Bei einem Treffen mit der UNI-Allianz in Istanbul im März, erklärte die Personalleiterin des IKEA-Konzerns, Petra Hesser, der Allianz, dass IKEA sich dafür einsetzt, dass die universellen Werte des Unternehmens in allen IKEA-Niederlassungen, einschließlich der Franchise-Unternehmen, gewahrt werden. Dies beinhaltet das Recht aller IKEA ArbeitnehmerInnen, einer Gewerkschaft ihrer Wahl ohne Angst vor Vergeltungsmaßnahmen und Anschuldigungen beizutreten.
Die UNI IKEA Global Union-Allianz ruft IKEA dazu auf, zu ihren Werten zu stehen und sicherzustellen, dass alle ArbeitnehmerInnen das Recht haben, ohne Angst einer Gewerkschaft beizutreten.
Die Mitglieder der UNI IKEA Global Union-Allianz sind UNI Handel und ihre angeschlossenen Gewerkschaften, einschließlich ihrer Gewerkschaftsmitglieder bei IKEA, der Vertrauensleute und der gewerkschaftlichen Organisationsbeauftragtendieser Gewerkschaften.
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