Start einer UNI-Allianz, die Veränderungen bei Walmart setzen soll
An einem Tag, an dem Walmart-Beschäftigte in Los Angeles zum ersten Mal in der 50-jährigen Geschichte des Unternehmens in den Vereinigten Staaten zu Streikmaßnahmen griffen, kamen Arbeitnehmer und Gewerkschaftsführer aus der ganzen Welt zusammen, um eine globale Allianz auf den Weg zu bringen. Die ˈUNI Walmart Global Union-Allianzˈ ist ein internationales Netz aus Gewerkschaftsmitgliedern, das für Gerechtigkeit, menschenwürdige Arbeitsbedingungen und Gewährung des Rechts auf Gewerkschaftsbeitritt für alle Walmart-Beschäftigten kämpft. Die neu gebildete Allianz veröffentlichte heute einen Bericht mit dem Titel: „Walmarts globale Strategie: Arbeitnehmerrechte untergraben“, der die zutiefst gewerkschafts- und arbeitnehmerfeindliche Haltung Walmarts aufzeigt und Veränderungen von dem Unternehmen fordert.
Auf den Kommentar eines Walmart-Sprechers, dass die heutige Streikaktion der Walmart-Beschäftigten lediglich ein cleverer Schachzug im Hinblick auf die UNI-Delegation, die sich zum Start der Allianz in der Stadt befinde, sei, antwortete Generalsekretär Philip Jennings: „Und wieder einmal zeigt sich, dass Walmart den Kontakt zur Realität an der Basis in den eigenen Ladengeschäften völlig verloren hat.“ Die Leute demonstrieren, weil sie Walmart aufrütteln wollen und weil sie genug davon haben, dass das Unternehmen den Mitarbeitern jegliche Möglichkeit zur Bildung einer Gewerkschaft verwehrt, und weil die Arbeitsbedingungen einfach schlecht sind. Die neue globale Allianz, die heute auf den Weg gebracht wurde, soll sie dabei unterstützen.“
Jennings fügte hinzu: „Die Beschäftigten in LA streiken wegen der Belästigungen und Entlassungen aufgrund von Arbeitnehmern, die es wagen, dem Unternehmen die Stirn zu bieten und sich gewerkschaftlich zu organisieren.“ Es ist an der Zeit, der Schikane ein Ende zu setzen. Walmart sollte die neue Realität akzeptieren. Das Unternehmen hat es jetzt mit einer weltweiten Allianz zu tun, die darauf eingestellt ist, sich für menschenwürdige Arbeit und die Rechte der Walmart-Beschäftigten auf der ganzen Welt einzusetzen.“
Walmart ließ bezüglich der Streikmaßnahme verlauten, dass das Unternehmen „nicht vorhabe, irgendwelche Disziplinarmaßnahmen gegen die Beschäftigten, die sich an solch rechtmäßigen Veranstaltungen beteiligen, zu ergreifen.“ Jennings kommentierte: „Das war ein Sieg für die Arbeitnehmer, da sie Walmart dazu gezwungen haben, ihr gesetzlich verankertes Streikrecht anzuerkennen. Das wird auf der ganzen Welt Nachhall finden.“
Alke Boessiger, Leiterin von UNI Handel kommentierte zum neuen Bericht der Allianz: „Walmart beeinflusst das Leben vieler Millionen Menschen und ist der größte einflussreichste private Akteur des Planeten. Wie ganz deutlich aus dem Bericht hervorgeht, erlaubt Walmart den Arbeitnehmern nur, sich gewerkschaftlich zu organisieren und behandelt sie nur anständig, wenn das Unternehmen durch strenge einzelstaatliche Gesetze und etablierte Arbeitgeber-/nehmerbeziehungen dazu gezwungen ist. An allen übrigen Standorten sehen wir dasselbe - die Bedingungen für das Ladenpersonal und für alle anderen, die auch nur in die Nähe des im Regal stehenden Produkts kommen, werden die Arbeitsbedingungen nach unten geschraubt. Andere Marktteilnehmer wie Einzelhändler und Hersteller fühlen sich praktisch gezwungen, mit Walmarts Praktiken gleichzuziehen.“
Boessiger fügte hinzu: „Das ist nicht die Globalisierung, die wir uns wünschen.“ Für UNI ist es ganz wichtig, Teil einer Bewegung zu sein, um diese Praktiken verändern zu können. Unsere Vision ist, dass unsere globalisierte Wirtschaft den Interessen aller und nicht nur einer Handvoll Walmart-Inhabern zugutekommen soll.“
Die UNI Walmart Global Union-Allianz veröffentlichte heute eine Verpflichtungserklärung. Eine Verpflichtung gegenüber allen Walmart-Beschäftigten auf der ganzen Welt, sich für sie einzusetzen und Respekt und Würde am Arbeitsplatz und menschenwürdige Bedingungen und Bezahlung zu gewährleisten, so dass sie in der Lage sind, den Lebensunterhalt für ihre Familien zu verdienen.
Die argentinische Walmart-Beschäftigte Marta Leonor Miranda sagte: „Ich glaube, dass alle Walmart-Beschäftigten überall auf der Welt eine Stimme am Arbeitsplatz und die Möglichkeit, ihr Recht auf Gewerkschaftsbeitritt ohne Angst vor Vergeltungsmaßnahmen auszuüben, haben sollten. In Argentinien arbeiten wir seit 15 Jahren daran, bei Walmart das Recht auf Gewerkschaftsbeitritt und Kollektivverhandlungen durchzusetzen. Wir waren erfolgreich, aber das reicht noch nicht aus. Wir wissen, dass wir gegenüber Walmart die Unterstützung durch die Allianz brauchen, um auch weiterhin stark bleiben zu können. Alle ArbeitnehmerInnen haben Anspruch auf dieselben Rechte, ganz gleich woher sie sind. Deshalb bin ich hier, um diese neue Allianz zu unterstützen.“
Joe Hanson, Präsident der Gewerkschaft United Food and Commercial Workers Union (UFCW), sagte den ArbeitnehmerInnen und GewerkschaftsführerInnen, die zum Start der Allianz in LA zusammengekommen waren: „Wenn wir zusammenhalten und gemeinsam handeln, können wir Walmart ändern.”
Für weitere Informationen:
Siehe Blog der Allianz: http://www.uniglobalunion.org/Blogs/walmart.nsf/
Siehe Facebook-Seite der Allianz: http://www.facebook.com/pages/UNI-Global-Union-AllianceWalmart/
Siehe Artikel der Huffington Post, in dem insbesondere darauf verwiesen wird, dass dies ein in der Geschichte einzigartiger Streik ist - zum ersten Mal legten Walmart-Beschäftigte in den USA ihre Arbeit nieder: http://www.huffingtonpost.com/2012/10/04/walmart-strike-la-workers-walk-off-first-ever_n_1940710.html#slide=1605064