Durchbruch in Kolumbien: SINTRAVALORES unterzeichnet Abkommen mit Prosegur
Mit der Vereinbarung zwischen SINTRAVALORES und dem spanischen multinationalen Sicherheitsunternehmen gelang den Mitarbeitern dieser Firma in Kolumbien nach einem fast sieben Jahre dauernden ernsten Konflikt ein bedeutender Durchbruch.
Der neue Tarifvertrag zwischen SINTRAVLORES und Prosegur sieht maßgebliche Verbesserungen der Arbeitsbedingungen vor und stellt einen bedeutenden Schritt zu einem für die Beschäftigten wohlverdienten Arbeitsfrieden dar. Er regelt alle anhängigen Klagen gegen einzelne Gewerkschaftsführer und Aktivisten und entschädigt Arbeitnehmer für den seit langem andauernden Disput über Prosgurs “Pacto Colectivos”, d. h. Zulagen, die Nicht-Gewerkschaftsmitgliedern geleistet wurden. Der laufende Pacto Colectivo wird zwar beibehalten, doch werden keine finanziellen Anreize für Nicht-Gewerkschafter mehr geboten, und tatsächlich enthält der Tarifvertrag günstigere Bestimmungen. Auch die Bedingungen für Leih-/Zeit-Arbeitnehmer wurden verbessert: sie haben nun das Recht, der Gewerkschaft beizutreten. Schließlich wird ein Ausschuss gebildet, der sich mit Arbeitsstreitigkeiten befasst und den Dialog zwischen dem Unternehmen und Beschäftigten im Fall von Uneinigkeiten jeder Art erleichtert.
Dieser Durchbruch ist das Resultat jahrelanger Bemühungen und Beschwerden über Menschenrechtsverletzungen durch Prosegur und die ernste Besorgnis um die physische Sicherheit der Arbeitnehmer und ihrer Familien in Kolumbien aufgrund ihrer Gewerkschaftszugehörigkeit in einem Land, in dem die Vereinigungsfreiheit ständig bedroht ist.
UNI Global Union-Generalsekretär Philip Jennings erklärte: Kolumbien ist eines der weltweit gefährlichsten Länder für Gewerkschaftsaktivisten, und wir anerkennen die Beharrlichkeit und die Würde der SINTRAVALORES-Mitglieder in ihrem langen Kampf“.
"Diese Regelung bei Prosegur ist ein wichtiger erster Schritt zur Einstellung der gewerkschaftsfeindlichen Praktiken des Konzerns in Kolumbien. Es wird noch harte Arbeit erforderlich sein, um den von diesem Unternehmen in der Region angerichteten Schaden wieder gutzumachen, wir hoffen aber, dass diese Vereinbarung die Grundlage für eine Normalisierung der Beziehungen und für die Einleitung einer umfassenden Debatte zwischen Prosegur und UNI Global Union bildet, um solche Situationen in Zukunft zu vermeiden.”
Fidel Hugo Alfonso, SINTRAVALORES-Präsident und Hauptinitiator der Vereinbarung, betonte: "Ich bin sehr zufrieden, persönlich und als Gewerkschaftsführer. Noch vor zwei Monaten betrachteten wir dieses Ziel als unerreichbar, und die von UNI auf weltweiter Eben geleistete Unterstützung war von größter Bedeutung.”
Daniel Martinez, SINTRAVALORES-Vizepräsident, erklärte: “Damit wurde der von uns seit Jahren erwartete Arbeitsfrieden eingeleitet und dieser Durchbruch ist der Beharrlichkeit unserer Gewerkschaftsführer und unseres Gewerkschaftsbundes zu verdanken, jedoch auch UNI Global Union, deren Präsenz und unermüdlichen Einsatz zu diesem großen Erfolg geführt haben."
Adriana Rosenzvaig, Regional Sekretärin von UNI Americas, begrüßte diese Entwicklung und verband sie mit der Hoffnung, dass sie die Türe für die Lösung anderer ernster Probleme in der Region, namentlich in Paraguay, Chile und Peru öffnen wird:
"Wir sind weiterhin fest überzeugt, dass der soziale Dialog der Weg ist, weshalb wir uns weiterhin um die Unterzeichnung eines Globalen Rahmenabkommens mit Prosegur bemühen werden".