UNI Global Union verlangt von T-Mobile USA die Einstellung missbräuchlicher Arbeitspraktiken
Auf der Hauptversammlung der Deutschen Telekom AG forderte UNI Global Union, die mehr als 20 Millionen Arbeitnehmer aus über 900 Gewerkschaften im Dienstleistungssektor vertritt, die Einstellung der aggressiven antigewerkschaftlichen Haltung des Unternehmens in den USA. Die amerikanische Tochter der Deutschen Telekom, der Mobilfunkanbieter T-Mobile USA, steht in der Kritik aufgrund seines inakzeptablen Vorgehens gegen Arbeitnehmer und seiner missbräuchlichen Arbeitspraktiken.
“Deutsche Telekom hat interne Leitlinien, sie bilden eine gute Grundlage für ein profitables Unternehmen, das Menschenrechte und Arbeitnehmerrechte respektiert, doch haben sie nur dann einen effektiven Wert, wenn sie in der ganzen Welt eingehalten werden,” erklärte Alke Boessiger, Leiterin von UNI ICTS.
Alke Boessiger richtete einen Appell an die Unternehmensführung, sich mit UNI an einen Tisch zu setzen und ein globales Rahmenabkommen zu unterzeichnen, um die Arbeitnehmerrechte in ihren Firmen auf der ganzen Welt zu schützen.
“Mit einem globalen Abkommen zwischen UNI und Deutsche Telekom könnten wir gemeinsam sicherstellen, dass die Rechte der Beschäftigten respektiert werden. Der internationale Ruf von Deutsche Telekom sollte der eines Unternehmens sein, das seine Mitarbeiter schätzt, und nicht der eines Arbeitgebers, der sie schlecht behandelt”, betonte Alke. “Wenn der Deutsche Telekom-Konzern das Weiterschreiten auf dem Pfad missbräuchlicher Praktiken in den Vereinigten Staaten zulässt, wird dies dem Markennahmen schaden, denn das Verhalten von T-Mobile USA passt nicht zu seinem Image des fairen Arbeitgebers in Deutschland.”
Deutsche Telekom wurde aufgefordert, in konstruktiver Weise mit den Gewerkschaften zusammenzuarbeiten, um der Übertretung der OECD-Leitsätze und der UNO-Leitprinzipien für nachhaltige Geschäftsbeziehungen Einhalt zu gebieten. UNI Global Union und ihre deutsche Mitgliedsorganisation ver.di riefen den Konzern auf, ein globales Rahmenabkommen zur Überwachung und Durchsetzung von Arbeitnehmerrechten in der gesamten internationalen Struktur und der Lieferkette von Deutsche Telekom zu unterzeichnen.
Nach wiederholter schlechter Behandlung von Beschäftigten in den USA wächst der Druck auf den Konzern, damit er Maßnahmen ergreift, um den Respekt der Arbeitnehmer weltweit zu gewährleisten. Anfang Mai drängten UNI, AFL-CIO & DGB auf der L20 in Berlin die Kanzlerin Merkel, über den Mutterkonzern Deutsche Telekom eine Haltungsänderung bei T-Mobile USA zu verlangen. In einem Gespräch mit der deutschen Arbeitsministerin Andrea Nahles wies UNI-Generalsekretär Philip Jennings auf die bedenklichen Arbeitsbeziehungen von T-Mobile in den USA hin und bat sie um Unterstützung bei der Suche nach einer Lösung dieser seit Langem bestehenden Probleme.
In einem der Kanzlerin auf der L20 überreichten stark formulierten Schreiben wird sie vom AFL-CIO-Präsidenten Richard Trumka und vom DGB-Vorsitzenden Reiner Hoffmann nachdrücklich gebeten, ihren Einfluss geltend zu machen, um einen Wandel in den Praktiken des Unternehmens in den USA zu erwirken.
Für weitere Informationen oder die Vereinbarung eines Interviews mit Alke Boessiger kontaktiert:
Richard Elliott, Direktor für Kommunikation bei UNI Global Union, richard.elliott@uniglobalunion.org +41 79 794 9709