Türkei: Der Streik zur Sicherung der Gewerkschaftsrechte geht weiter
Während des Streiks hat die Gewerkschaftsorganisation Basin-Is neue Mitglieder gewonnen. Sogar Arbeitnehmer aus höheren Positionen innerhalb des Unternehmens sind der Gewerkschaft beigetreten. Man geht davon aus, dass sich in Kürze weitere Arbeitnehmer der Gewerkschaft Basin-Is anschlieâen werden.
In Anbetracht der von UNI und Ver.di ergriffenen Initiativen unterstrich Dr. Ottenberg in seinem Schreiben: „Wir hoffen, dass die Auseinandersetzungen bei E-Kart baldmöglichst ein Ende finden und sich alle E-Kart-Beschäftigten wieder auf ihre Aufgabe, den Kunden zu dienen, konzentrieren können. Die Beschäftigten von E-Kart bilden die Grundlage für den Geschäftserfolg und die dauerhafte Nachhaltigkeit des Unternehmens“.
Nach Erhalt dieses Schreibens nahm die Geschäftsführung von E-Kart ihre vor dem Obersten Gerichtshof eingereichte Berufung gegen das vom Arbeitsgericht gefällte Urteil, wonach der Streik der E-Kart-Beschäftigten als rechtmäâig erklärt worden war, zurück.
Mitglieder von Basin-Is haben sich nunmehr mit der Geschäftsführung versammelt und die Aufnahme von Tarifverhandlungen mit Basin-Is gefordert. Alle Gewerkschaftsmitglieder richteten ein Schreiben an E-Kart, in dem sie ihre Forderungen gegenüber E-Kart und seinen Partnerunternehmen G&D und Eczacibasi darlegten. Darin heiât es u.a.: „Wir sind zutiefst beunruhigt über die seit August 2006 anhaltende Behinderung unseres Rechts auf gewerkschaftliche Organisierung und Tarifverhandlungen. Wir fordern eine schnellstmögliche Aufnahme von Tarifverhandlungen”.
In der Zwischenzeit ist die Produktion bei E-Kart seit Beginn des Streiks um fast 75% gesunken. E-Kart hat sich nach einem neuen Werk umgeschaut, in das es einen Groâteil der Produktion verlagern könnte. Dieses Anliegen wurde vom deutschen G&D-Werk sowie von Nitra, der Betriebsstätte in der Slowakei, zurückgewiesen. Derzeit versuchen sie, die Produktion in die G&D-Betriebsstätte in Barcelona zu verlagern. Das ist ziemlich seltsam. Auf der einen Seite lehnt E-Kart Tarifverhandlungen und eine Gewerkschaft in seinem türkischen Werk ab, versucht aber auf der anderen Seite, seine Produktion in ein gewerkschaftlich gut organisiertes Werk in Spanien zu verlagern.
Weitere Gewerkschaften aus Istambul haben sich diesem Kampf und Streik angeschlossen. Sie vereinen sich unter der Führung der Branchengewerkschaften von Turk-Is in Istambul. Vor den Toren von UNILEVER Logistics, einem Werk, in dem die Arbeitnehmer für ihr Recht auf Gründung von Gewerkschaften gekämpft haben, hielten sie eine Pressekonferenz ab.
Bei IBM Türkei hat die Geschäftsleitung einen Antrag der Gewerkschaft TezKoop-Is auf Anerkennung zurückgewiesen.Die Gewerkschaft versichert, 80% der Beschäftigten organisiert zu haben. Der Arbeitsminister hat IBM darüber informiert, dass es die Gewerkschaft anerkennen müsse und Tarifverhandlungen mit ihr aufnehmen solle. Die Gewerkschaft bereitet sich auf einen Streik vor für den Fall, dass die Geschäftsführung nicht umgehend reagiert.
UNI Global Union, UNI Europa und UNI G sowie deren Mitglieder von Gewerkschaftsorganisationen aus aller Welt bekunden den türkischen Arbeitnehmern und deren Gewerkschaften ihre feste Unterstützung im Kampf für die Arbeitnehmerrechte.
Für weitere Informationen bezüglich des E-Kart-Konflikts wenden Sie sich bitte an:
Adriana.rosenzvaig@uniglobalunion.org