Mehrere Tausend Bankbeschäftigte streiken in Deutschland
Berlin, 23.05.2012
Mehrere Tausend Beschäftigte der privaten und öffentlichen Banken beteiligen sich in dieser Woche an Streiks, zu denen die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) aufgerufen hat. Damit soll der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden, ein verhandlungsfähiges Angebot für die rund 220.000 Beschäftigten vorzulegen.
"Die Beschäftigten geben mit ihren Streiks ein deutliches Signal: Sie wollen endlich ein Angebot, das ihrer Arbeit Respekt und Wertschätzung entgegenbringt", betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied Beate Mensch. Das Angebot aus der dritten Verhandlungsrunde sei völlig inakzeptabel. Es sehe lediglich eine Erhöhung der Gehälter um weniger als 1,4 Prozent umgerechnet auf zwölf Monate vor. Damit liege es weit unter der Inflationsrate und würde einen Reallohnverlust für die Beschäftigten bedeuten, so die ver.di-Verhandlungsführerin.
In Niedersachsen habe es deshalb nach der dritten Runde bereits am 10. und 11. Mai Warnstreiks gegeben. In Berlin und Wiesbaden seien die Streiks in der vergangenen Woche fortgesetzt worden. Den Streik-Auftakt in dieser Woche bildeten am Dienstag Beschäftigte in Karlsruhe.
Am heutigen Mittwoch würden Beschäftigte der Schwäbisch Hall-Gruppe zum zweiten Mal in dieser Tarifrunde ganztägig die Arbeit niederlegen. Für Donnerstag, den 24. Mai, habe ver.di Bankbeschäftigte in Hamburg und München sowie Bank- und Sparkassenbeschäftigte im Saarland zu Streiks aufgerufen. Hier werde es auch Demonstrationen und Kundgebungen geben. ver.di-Verhandlungsführerin Beate Mensch wird in Saarbrücken zu Streikenden sprechen.
Am Freitag, dem 25. Mai, folgen weitere Streiks in Baden Württemberg, bei Banken in Stuttgart und Mannheim sowie in Ludwigsburg bei der Bausparkasse Wüstenrot, der Wüstenrot Bank und W+W-Service GmbH.
Ebenfalls am Freitag sind in Hessen Beschäftigte zahlreicher Banken in Frankfurt, der Landesbank Hessen-Thüringen und der Frankfurter Sparkasse zum Streik aufgerufen.
Bei allen Streiks sei mit Behinderungen im Filialbetrieb und sowie mit Schließungen von Filialen zu rechnen.
ver.di fordert für die Beschäftigten in Banken sechs Prozent mehr Gehalt. Weitere Forderungen sind eine verbindliche Tarifregelung zum Gesundheitsschutz, eine verbindliche Tarifregelung zum Schutz der Beraterinnen und Berater, eine Ausbildungsquote von sieben Prozent, die unbefristete Übernahme von Auszubildenden sowie die Verlängerung der derzeit bestehenden Vorruhestandsregelungen.