UNI Global Union verlangt von der G20 konkreten Plan für Beschäftigung
In seiner Ansprache and die 101. Internationale Arbeitskonferenz in der IAO in Genf verlangte UNI Global Union Generalsekretär Philip Jennings, dass die G20, die Ende Juni in Los Cabos Mexiko zusammentritt, endlich einen koordinierten globalen Beschäftigungsplan vorlegt, der den Forderungen der entrechteten jungen Menschen entspricht. Die G20 muss zudem hart gegen die im Finanzsektor fortdauernden üblen Praktiken vorgehen.
Jennings erklärte: "Die Sparprogramme haben versagt, die Arbeitslosenzahlen steigen sprunghaft an, die Löhne stagnieren, während die Manager-Löhne schwindelnde Höhen erreichen. Die Kapitalrendite der Konzerne ist übertrieben. Wir müssen die Spielregeln verändern. Der heutige JP Morgan-CEO Jamie Dimon sollte auf die Worte des Gründers der Bank hören, der sagte: 'Der Boss sollte nicht mehr als das Zwanzigfache des Lohnes der einfachen Angestellten verdienen. Die CEO-Gehälter wurden durch einen rücksichtslosen, kurzfristigen Gewinnen nachjagenden Finanzsektor angetrieben. UNI Finanz Global Union hat im Kampf für einen verantwortlichen Finanzsektor die Führungsrolle übernommen. Die G20 muss sich stärker engagieren, um in dieser Branche Ordnung zu schaffen."
Zur Krise in der Euro-Zone erklärte er: "Die europäischen Sparmaßnahmen sind ein Schlag in Gesicht für IAO-Standards, Menschen, Wohlfahrt und Rechte. Es ist an der Zeit, beim Ausschuss für Vereinigungsfreiheit eine Beschwerde gegen die Troika einzureichen. Die Troika ist heute "walmartisiert", ihre Rettungspakte sind mit Bedingungen verknüpft, die Tarifverträge auflösen und Rechte einschränken. Soziales Europa: eine Euro-Zone, eine tote Zone. Auf dieser 101. Konferenz sollten wir diese Praktiken auf Orwells Schreckensszenario beschränken. Wir brauchen mehr und nicht weniger Tarifverhandlungen, um dem Einbruch des Konsums entgegenzuwirken".
Jennings dankte Juan Somavia für seine erfolgreiche Amtsführung als IAA-Generaldirektor und beglückwünschte Guy Ryder, den designierten Generaldirektor, den er als "Mann der "600 Millionen Jobs" bezeichnete (Zahl der neuen Arbeitsplätze, die im nächsten Jahrzehnt erforderlich sind).
Jennings richtete auch ein Wort der Warnung an die an der Konferenz anwesenden Arbeitgeber: "Die Beschäftigten müssen in einem Umfeld frei von Angst tätig sein können. Ich bin entsetzt über die Manöver der Arbeitgebergruppe in der Frage der Standards. Die Märkte funktionieren besser in Demokratien, in denen die Rechte respektiert werden. Ich appelliere an die Arbeitgeber: Überdenkt eure Strategie in Bezug auf Normen. Kein Freipass für Rechtsverletzungen! Wir hatten den arabischen Frühling. Schafft keinen 'Winter' für die Rechte und denkt daran: Gewerkschaften ebnen den Weg zu integrativem Wachstum. Soziale Ungleichheit ist nicht akzeptabel. Wenn das eine Prozent gedeiht und 99% 'tauchen', wird die wirtschaftliche Dynamik für alle beeinträchtigt. Wir müssen Wirtschaften aufbauen, die jeden einzelnen mit einbeziehen. Alle müssen am erzeugten Wohlstand teilhaben. Die IAO muss den "Durchbruch" schaffen und den Weg für eine globale Wirtschaft ebnen, der alle berücksichtigt: Prekarität und Unsicherheit in Bezug auf Löhne, Arbeitsplätze und Renten haben hier keinen Platz. Der soziale Schutz ist daher dringend notwendig".
Philip Jennings wird Ende dieses Monats als Mitglied der L20, der Labour Leader-Gruppe, am Treffen der G20 in Los Cabos Mexiko teilnehmen.