Die DP-DHL müsst ihr gewerkschaftsfeindliches Verhalten einzustellen
· Türkische Gerichte befinden, dass vier türkische DHL-Beschäftigte aufgrund ihrer gewerkschaftlichen Aktivitäten entlassen wurden
· Forum für Gewerkschaftsrechte und Organisation in Istanbul wird besseren gesetzlichen Schutz von DHL-Beschäftigten in der Türkei fordern
· International agierende Gewerkschaften werden sich den Streikposten anschließen, die für alle 30 in Istanbul entlassenen türkischen DHL-Beschäftigten aufgestellt wurden
· ITF und UNI organisieren DHL-Familientag, einen weltweiten Aktionstag für die Familien der entlassenen türkischen DHL-Beschäftigten, unter anderem mit Protestkundgebungen vor der Deutschen Botschaft in London
· DP DHL der aktiven Unterstützung einer „gelben“ Gewerkschaft statt der rechtmäßig von den Beschäftigten gewählten Gewerkschaft beschuldigt
Montag, 25. März 2013 - Drei internationale Gewerkschaftsorganisationen, UNI Global Union, die Internationale Transportarbeiterföderation und IndustriALL werden heute beim Forum für Gewerkschaftsrechte und gewerkschaftliche Organisation in Istanbul zusammen mit den türkischen Gewerkschaften, darunter Tumtis, mehr gesetzlichen Schutz und Respekt für Beschäftigte multinationaler Unternehmen, darunter auch der Deutsche Post DHL, fordern. Im Rahmen des Forums wird insbesondere aufgezeigt werden, wie DP DHL internationales Recht und sogar die eigenen Grundsätze der Unternehmensverantwortung in der Türkei verletzt.
DHL hat in der Türkei regelmäßig die freie Entscheidung der Beschäftigten, einer Gewerkschaft beizutreten, untergraben, wozu auch die Entlassung von 30 Beschäftigten gehört. Die türkischen Gerichte urteilten zugunsten aller Beschäftigten, die Beschwerde gegen ihre Entlassung eingelegt haben, und befanden in vier Fällen, dass die Entlassungen in unmittelbarer Beziehung zu der gewerkschaftlichen Aktivität der entlasenen Arbeitnehmer standen.
Der Generalsekretär der UNI Global Union, Philip Jennings, sagte: „Das türkische Rechtssystem hat gesprochen. DHL hat sich in der Türkei rechtswidrig verhalten, da das Unternehmen Beschäftigte entlassen hat, weil sie eine Gewerkschaft gründen wollten. Die DHL-Geschäftsleitung ließ offiziell verlautbaren, dass sie sich an die Urteile der türkischen Gerichte halten werde. Wir fordern die DHL-Geschäftsleitung auf, dieses Versprechen einzuhalten, die Arbeitnehmer wieder einzustellen und die gewerkschaftsfeindlichen Aktivitäten einzustellen.“
Die DHL-Geschäftsleitung unterstützt in der Türkei aktiv eine „gelbe“ Gewerkschaft statt der Gewerkschaft, für die sich die Beschäftigten rechtmäßig entschieden haben. Das Forum wird fordern, dass DHL und andere multinationale Unternehmen, die sich ähnlich verhalten, in die Pflicht genommen werden und die Arbeitnehmerrechte in der Türkei gefördert, verbessert und gestärkt werden. Die UNI, die ITF und IndustriaALL verfolgen genau wie die anderen globalen Gewerkschaftsverbände, wie etwa die Internationale Union der Lebensmittelarbeiter (IUF), das Ziel, eine neue Ebene der Zusammenarbeit zu erreichen, um die Arbeitnehmer in der Türkei und in allen Ländern der Welt zu schützen.
Der amtierende Generalsekretär der ITF, Steve Cotton, sagte: „Die ITF und die anderen globalen Gewerkschaftsverbände haben sich in Solidarität mit allen in der globalen Lieferkette beschäftigten Arbeitnehmern, deren Lage zunehmend schwieriger wird, vereint. Wir werden uns zu den Streikposten gesellen, die zum Protest gegen diese Entlassungen aufgestellt wurden. Die DHL-Beschäftigten, die auf unfaire Weise entlassen wurden, haben unsere volle Unterstützung, weshalb wir den globalen DHL-Familienaktionstag organisiert haben.“
Am DHL-Familientag am Dienstag, den 26. März, wird ganz besonders auf die extrem schwierige Lage von Arbeitnehmern, wie etwa Dogan Ervan und seine Frau Dilay hingewiesen werden.
Dazu Dilay: „Er war ein sehr engagierter DHL-Beschäftigter, der seine Arbeit sogar über geplante familiäre Aktiviäten stellte. Wenn er besorgt ist, ist die ganze Familie beunruhigt und bedrückt. Ich unterstütze meinen Mann in diesem Kampf. Ich werde an seiner Seite sein, auch wenn er noch jahrelang in dieser Streikpostenkette steht.“
In London wird im Rahmen des DHL-Familientags eine Kundgebung vor der Deutschen Botschaft in London stattfinden, da die deutsche Regierung Mehrheitsaktionärin des Konzerns ist. Weltweit werden Unterstützer ihre Solidarität durch Besuche bei den deutschen Botschaften vor Ort und Briefe an die lokalen DHL-Geschäftsleitungen zum Ausdruck bringen.
Für weitere Informationen siehe:
https://www.facebook.com/pages/Respect-at-DHL/138067789594599
http://www.itfglobal.org/campaigns/26-03-13.cfm
Richard Elliott, UNI communications director. Tel: +41 79 794 9709. Email: Richard.elliott@uniglobalunion.org
Sam Dawson, ITF press officer. Tel: +44 (0)20 7940 9260. Mobile: 07850 736146. Email: dawson_sam@itf.org.uk