Die europäischen Gewerkschaften drängen auf einen europäischen Investitionsplan
UNI Europa unterstützt ausdrücklich die EGB-Initiative, die darauf abzielt, die Ausrichtung der Wirtschaftspolitik der EU von der Sparpolitik weg hin zu nachhaltigem Wachstum zu verändern. Damit könnten bis zu 11 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
Der Exekutivausschuss des EGB hat am 7. November 2013 einstimmig das Dokument "Ein neuer Weg für Europa: der EGB-Plan für Investitionen, nachhaltiges Wachstum und qualitativ hochwertige Arbeitsplätze“ verabschiedet.
Herzstück dieses Plans ist eine mutige Strategie für den Wiederaufschwung, die darauf basiert, dass über einen Zeitraum von zehn Jahren jährlich zusätzlich 2 % des BIP investiert werden, um neue, qualitativ hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen und künftige Bereiche für nachhaltiges Wachstum zu stärken, was zu einer Erhöhung der Steuereinnahmen jedes einzelnen Landes führen würde.
Dieser Idee liegt das Konzept zugrunde, durch die Schaffung langfristiger und seriöser Investitionsmöglichkeiten privates Kapital für die Realwirtschaft zu mobilisieren. Damit kann verhindert werden, dass Kapital in die Spekulation und aus Europa heraus getrieben wird.
„Der EGB-Plan für den Wiederaufschwung beschreibt eine klare Vision für ein Ende der Krise in Europa: es geht darum, dass die Europäer zusammenhalten und in großem Stil in ihre gemeinsame Zukunft und in ihre Bevölkerung investieren“, erklärte Oliver Röthig, der Regionalsekretär von UNI Europa. "Es geht darum, der Spekulation eine Absage zu erteilen und Investitionen in die Realwirtschaft den Weg zu ebnen."
"Die Politiker sollten den Plan unterstützen. Er bietet den Bürgern eine Perspektive für die Zukunft, insbesondere in Ländern wie Griechenland, Portugal, Irland oder Rumänien."
"Dies ist umso wichtiger in Anbetracht der anstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament. Die Bürger müssen wieder das Gefühl haben, dass es sich in Europa um ihre Interessen dreht und nicht um die der Spekulanten. Sonst bröckelt die Legitimierung der EU weiter und extreme Strömungen in den Ländern und im künftigen Europäischen Parlament werden beträchtlich zunehmen."
Aus Sicht von UNI Europa muss ein Hauptziel der Investitionen sein, eine nachhaltige und moderne Dienstleistungsindustrie aufzubauen. Dazu gehören auch Investitionen in "grüne" IKT, "grünen" E-Commerce und "grüne" Betreuungseinrichtungen, aber auch in die Aus- und Fortbildung der Menschen während ihres gesamten Lebens. Für UNI Europa ist der Investitionsplan des EGB ein entscheidender Baustein in der Strategie zur Entwicklung einer europäischen Dienstleistungsindustrie mit qualitativ hochwertigen Arbeitsplätzen und Dienstleistungen wie im Dienstleistungsmanifest beschrieben.
"Europa ist stark genug. Zusammen mit seinen Randgebieten kommt es auf über 1 Milliarde Menschen. Es ist die reichste Region der Welt. Die Menschen Europas verfügen über genügend Geld und Ressourcen", betonte Röthig.
"Was fehlt, ist der politische Wille, sich gemeinsam und solidarisch aus der Krise herauszuarbeiten. Der Investitionsplan des EGB weist den Weg. UNI Europa wird den Plan zusammen mit der gesamten europäischen Gewerkschaftsbewegung als ein zentrales Thema für die Wahlen zum Europäischen Parlament vorantreiben, um die Zukunft Europas zu sichern."
Für weitere Information: “http://www.etuc.org/a/11716"