ver.di Jugend fordert: Mehr Ausbildungsplätze bei Deutsche Post/DHL
Die Jugend wird durch die Wirtschaftskrise besonders hart getroffen. Bereits 2008 erreichte die Krise der Finanzmärkte den Ausbildungsmarkt. Ohne Ausbildung blieben junge Menschen jedoch weitgehend von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen, so die ver.di Jugend. Die DGB-Gewerkschaftsjugenden fordern daher einen Schutzschirm für Ausbildungsplätze.
Die Bundesregierung und die Arbeitgeberverbände verwiesen 2008 noch auf Erfolge der freiwilligen Vereinbarung zur dualen Ausbildung. Dabei ging bereits im vergangenen Jahr die Zahl der Ausbildungsverträge um 1,5 Prozent zurück. Von den rund 620.000 gemeldeten Ausbildungsplatzsuchenden konnte nur rund die Hälfte einen betrieblichen Ausbildungsvertrag unterschreiben. Die Zahl der Altbwerber blieb so auch während dem vergangenen Wirtschaftsaufschwung nahezu konstant.
Als einer der größten Arbeitgeber Deutschlands, mit weit über 140.000 Beschäftigten behauptet die Deutsche Post seit Jahren, sie bilden über Bedarf aus, bieten allerdings lediglich 1 600 Ausbildungsplätze an, was einer Quote von 2,2% entspricht. Dies ist unverhältnismässig wenig, wie auch eine Studie von Bündnis 90/Die Grünen heraus fand. Dabei erreichte der Konzern gerade einmal Platz 24 von 30 untersuchten DAX Unternehmen bezüglich Ausbildungsangebot. http://www.verdi.de/psl.bayern/aktuelle_informationen/postdienste_filialen/dax_30_ausbildungsumfrage_-_deutsche_post_schneidet_mehr_als_schlecht_ab
"Würden nur die DAX 30 Unternehmen einen Anteil von 7% ausbilden, dann wäre Angebot und Nachfrage von Ausbildungsplätzen in der Bundesrepublik ausgeglichen!", so ein Kommentar der ver.di Jugend.
Die Ausbildungsplatzsituation dürfe nicht länger schön geredet werden, meint Ringo Bischoff, ver.di-Bundesjugendsekretär. Stattdessen fordert die ver.di Jugend schnell wirkende Maßnahmen zur Stabilisierung der Ausbildungssituation. Mit öffentlich geförderten Ausbildungsfonds auf regionaler und auf Branchenebene könnten ausbildende Betriebe gezielt unterstützt werden. Außerdem sollte für zusätzliche Gebühren für Prüfungen oder Ausbildungsplatzeintragungen die gesamte Wirtschaft aufkommen. Dies entspräche auch der neuen Strategie von Deutsche Post/DHL , die vor wenigen Wochen präsentiert wurde. Nehme man diese ernst, sollte das Unternehmen mindestens 2015 Ausbildungsplätze, statt der derzeit 1 600 schaffen!
Dei neue Kampagne der ver.di Jugend will die Unternehmen dazu bewegen, endlich ihre so oft versprochene gesellschaftliche Verantwortung in die Tat umzusetzen. "Damit dieses Unternehmen nun auch endlich beweist, dass dessen Reden von "gesellschaftlicher Verantwortung" nicht nur hohle Phrasen sind. Gebt uns eine Perspektive! Stellt mehr Auszubildende ein!" Die Kampagne kann unterstützt werden unter: http://www.wer-ist-frank.info/