UNI-Gewerkschaftsallianz IKEA soll vorbildliche Verfahren fördern
Handelsgewerkschaften aus aller Welt gründeten die globale UNI-Gewerkschaftsallianz für IKEA und richteten eine Plattform ein, um die weltweiten und örtlichen Arbeitsbeziehungen mit der Konzernleitung weiterzuentwickeln und dadurch das Wohlergehen der Beschäftigten und den Geschäftserfolg von IKEA zu fördern.
Delegierte aus 20 Gewerkschaften und 14 Ländern vereinbarten diese Woche auf der Einführungstagung der Allianz in Istanbul einen Aktionsplan mit dem Ziel, vorbildliche Verfahren in allen IKEA-Betrieben gemeinsam zu fördern.
„Für uns steht fest, dass alle Beschäftigten in den IKEA-Betrieben gleichberechtigt sind und Anspruch auf gleich gute Arbeitsbedingungen und gleiche Rechte haben, einer Gewerkschaft beizutreten und ein Tarifabkommen auszuhandeln“, sagte Alke Boessiger, Leiterin von UNI Handel.
Die Einführungstagung wurde in Istanbul abgehalten, um die Beschäftigten von IKEA Türkei in ihrem Bemühen um Anerkennung als Mitglieder ihrer Gewerkschaft Koop-Is Sendikasi zu unterstützen. Das Management von IKEA Türkei, die vom türkischen Lizenzunternehmen Mapa betrieben wird, entließ am 29. Februar einen Beschäftigten, der Gewerkschaftsmitglied ist und an der Organisierungskampagne von Koop-Is aktiv mitgewirkt hatte. Die türkische Gewerkschaft berichtet zudem auch, dass das örtliche Management diejenigen Beschäftigten, die ihren Urlaub so gelegt hatten, dass sie an der Tagung der Allianz in Istanbul teilnehmen konnten, unter Druck setzte und bedrohte.
Die Allianz nahm auf ihrer Tagung eine Erklärung an, die diese Maßnahmen verurteilte und IKEA und Mapa aufforderte, dafür zu sorgen, dass alle Beschäftigten von IKEA Türkei das Recht haben, frei zu entscheiden, ob sie der Gewerkschaft beitreten wollen. Ferner rief sie die Konzernleitung dazu auf, einen konstruktiven sozialen Dialog mit der Gewerkschaft in der Türkei aufzunehmen.
Die Leiterin der Personalabteilung des IKEA-Konzerns, Petra Hesser, und Albert Martins, allgemeiner Personalleiter von IKEA, kamen am Mittwoch in Istanbul mit der Allianz zusammen und verpflichteten sich, mit UNI und der Allianz zusammenzuarbeiten, um die Kooperation zwischen dem Unternehmen und den Gewerkschaften weiterzuentwickeln.
Zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Türkei und Weiterentwicklung der Kooperation mit dem Unternehmen auf allen Ebenen legte die Allianz dem IKEA-Management folgende Vorschläge vor:
Die Allianz
1. hat Uneinheitlichkeiten beim Vorgehen von IKEA im Bereich der Arbeitsbeziehungen zwischen verschiedenen Ländern festgestellt und fordert das Unternehmen auf, dieses Problem einzuräumen und anzuerkennen und gemeinsam mit UNI an der Entwicklung gleich guter Normen für alle IKEA-Betriebe zu arbeiten.
2. unterstützt das Bestreben von IKEA, der bevorzugte Arbeitgeber zu sein, und ist der Ansicht, dass das Unternehmen folgende Rechte und Bedingungen einhalten muss, um dieses Bestreben zu verwirklichen:
· den Beschäftigten den Zugang zur Gewerkschaft zu garantieren, um ihnen die uneingeschränkte Ausübung ihres Rechts auf Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen zu ermöglichen,
· den sozialen Dialog auf allen Ebenen zu institutionalisieren, um eine gemeinsame Problemlösung zu ermöglichen,
· den Beschäftigten ein angemessenes Entgelt zu zahlen und gerechte Behandlung zukommen zu lassen und für eine sichere, gesunde Arbeitsumgebung zu sorgen,
· die Gewerkschaften auf allen Ebenen als Partner im sozialen Dialog anzuerkennen.
3. ist bestrebt, die Kooperation mit IKEA in Fragen wie Teilzeit / Vollzeit, Arbeitsschutz, Arbeitszeit und Arbeitsüberlastung, Ausbildung und sonstigen Belangen zu entwickeln.
4. fordert, dass IKEA Gespräche mit UNI aufnimmt, um angemessene globale Normen für alle IKEA-Betriebe zu vereinbaren und diese Normen in einem globalen Abkommen zwischen UNI und IKEA zu verankern.
Die Allianz erstellte einen Kurzartikel mit der Überschrift „Einen besseren Alltag am Arbeitsplatz schaffen“, der einige der positiven und negativen Managementverfahren in IKEA-Betrieben weltweit zusammenfasst. Die Gewerkschaften werden den Artikel regelmäßig auf den neuesten Stand bringen.