Globale UNI-IKEA - Arbeitnehmerrechte unverkäuflich sind
Genf 19. Juni 2013 – die globale UNI-IKEA-Gewerkschaftsallianz kündigte heute an, verstärkt Maßnahmen zu ergreifen, um IKEA klarzumachen: Arbeitnehmerrechte sind unverkäuflich. Heute lanciert die Allianz eine Reihe von Aktionen, die sich an IKEA-Kunden, Interessengruppen oder die Öffentlichkeit richten, um IKEA aufzufordern, Verletzungen der Arbeitnehmerrechte in seinem globalen Unternehmensnetz, auch was die Anschuldigungen hinsichtlich seines gewerkschaftsfeindlichen Verhaltens in der Türkei betrifft, einzustellen.
Die Allianz mit ihrem Netz aus 40 Gewerkschaften und IKEA-Beschäftigten aus 16 Ländern informiert IKEA-Mitarbeiter heute darüber, dass das Unternehmen seine eigenen Werte außerhalb seines eigenen Landes nicht umsetzt und auch Unstimmigkeiten in der Vorgehensweise des Unternehmens hinsichtlich der Arbeitnehmerrechte und Arbeitsbeziehungen bestehen. Es gibt eindeutig eine Kluft zwischen IKEAs Niederlassungen in skandinavischen und daran angrenzenden Ländern, wo die Arbeitnehmerrechte im Wesentlichen gewahrt werden und das Unternehmen und die Gewerkschaften einen konstruktiven Dialog führen, und weiter entfernten Ländern, in denen die Rechte ignoriert oder gar verletzt werden:
· Türkei - rechtswidrige Entlassungen, Druck und Schmiergeldzahlungen, Vergeltungsmaßnahmen gegen Gewerkschaftsmitglieder
· Russland - 60-Stunden-Wochen, Zwangsüberstunden
· Tschechische Republik - Verweigerung von Verhandlungen, Bildung einer Scheingewerkschaft, bzw. gelben Gewerkschaft
· Irland - Geschäftsleitung offen gegen gewerkschaftliche Organisation
· USA – Gewerkschaftszugang zu Arbeitnehmern verweigert, nicht genügend Arbeitsstunden für existenzsicherndes Einkommen
Dazu die Leiterin von UNI Handel, Alke Boessiger: „Die Allianz wird nun verstärkt aktiv werden, da IKEA seiner Verantwortung nicht nachkommt und die vom Unternehmen selbst verkündeten Werte außerhalb des eigenen Landes nicht umsetzt. Wir sprechen nicht von isolierten Vorkommnissen. Es gibt Fälle ungerechter Entlassungen, einseitiger Kürzung von Leistungen und erhöhter Arbeitsbelastung, Unterstützung von Scheingewerkschaften seitens der Geschäftsleitung sowie weitere Angriffe auf die Arbeitnehmerrechte im globalen Netz des Unternehmens. IKEA hat keine Entschuldigung dafür - es kann kein Zweiklassensystem betreiben. Das Unternehmen sollte die Gefahr, seinen guten Ruf zu verlieren, ernst nehmen und sein Verhalten weltweit ändern, bevor seine Kunden schließlich sagen ˈgenug ist genugˈ und woanders hingehen.“
Die Allianz fordert von IKEA,:
· in seinem Ansatz im Hinblick auf Arbeitsbeziehungen und Sozialdialog konsequent zu sein.
· das Recht aller IKEA-Mitarbeiter/-innen, einer Gewerkschaft beizutreten, zu respektieren.
· Gewerkschaftszugang zu den Beschäftigten zu gewähren
· ein globales Rahmenabkommen mit UNI zu unterzeichnen, das für alle IKEA-Geschäfte gilt.
Kontakt
Richard Elliott, UNI Global Union, Mobil: +41 79 794 9709